Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
So lässt sich Heimat retten
DVON UTE KROGULL as Gesicht der Region verändert sich schnell. Gewerbe- und Wohngebiete zersiedeln die Landschaft. In Ortskernen füllen Neubauten Brachflächen und aufgelassene Höfe und Betriebe. Das gefällt vielen Menschen nicht, doch es ist ein Tribut, der für die Nähe zu München zu zahlen ist, durch welche unsere Region prosperiert. So ist allein Mering in fünf Jahren um 16 Prozent gewachsen und hat jetzt fast 15 000 Einwohner. Angesichts solcher Entwicklungen fürchten Einheimische, dass ihre Heimat den letzten Funken an Identität verlieren könnte. Diese ist nicht nur geprägt durch die Menschen, sondern auch durch das Gesicht des Dorfs, gerade um Kirche, Wirtschaft, Dorfplatz herum – wenn es die denn noch gibt.
Keiner wird den Wandel aufhalten können. Daher gilt es Instrumente zu finden, mit denen dieser sich gestalten lässt. Ortsentwicklungskonzepte sind eine gute Lösung. Sie binden Bürger ein, können Fördergeld abschöpfen, setzen positive Akzente und sind eine Handhabe gegen gefürchtete Betonklötze. Einige Kommunen haben sich schon auf den Weg gemacht, andere sollten ihnen schleunigst folgen. Denn diese Prozesse kosten Zeit. Wenn Politiker zu spät dran sind, werden sie nur noch reagieren und nicht aktiv gestalten können.