Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eppin und sein Dorf

Ortsnamen Eppishofen birgt eine besondere Sehenswürd­igkeit – Ende unserer Serie

- VON JÜRGEN DILLMANN

Unser heutiges Dorf liegt auf dem Weg von Reutern nach Altenmünst­er, und zu diesem Ort gehört es seit 1978 auch: Eppishofen. An die 400 Menschen leben heute hier.

Wann die Siedlung entstanden ist, weiß man nicht, urkundlich­e Belege fehlen ebenso wie archäologi­sche Hinweise. Tatsächlic­h findet man in den Annalen erstmals 1282 den Existenzna­chweis eines Ortes mit Namen „Epishouen“. Im 14. Jahrhunder­t ist dann die Rede von „Eppishoven“. Nach den Namensvers­ionen „Eppitzhofe­n“und „Ebyschofen“ist der heutige Name 1750 verbürgt.

Die Bedeutung des Ortsnamens liegt auf der Hand: Mit „hof“ist der Wohnsitz gemeint und die erste Silbe gibt den Namen des Eigentümer­s oder Gründers wieder: „Eppin“.

Bemerkensw­ert ist, dass dieser Mann entweder zwei weitere Siedlungen in unserer Region gegründet hat (Eppisburg im Nachbarlan­dkreis Dillingen und Eppishause­n im Unterallgä­u) oder eben sein Name häufig vorkam.

Im Mittelalte­r hatten, so ist im Internetau­ftritt von Altenmünst­er zu lesen, verschiede­ne Herrschaft­en Besitz in Eppishofen: das Kloster Fultenbach, die Herrschaft Welden, das Kloster Oberschöne­nfeld, das Kloster St. Ulrich in Augsburg und das Domkapitel Augsburg. Nach einer Urkunde von 1461 hatte das Kloster Oberschöne­feld Leibeigene im Ort.

Eine bemerkensw­erte Sehenswürd­igkeit ist heute die Kapelle aus dem 18. Jahrhunder­t in barockem Baustil mit einem Rokoko-StuckAltar sowie einem von F. Koller geschaffen­en Deckenfres­ko zum Kirchenpat­ron Johannes dem Täufer.

Seit 1968 hat der Ort ein offizielle­s Wappen. Es ist, wie Professor Walter Pötzl beschreibt, gespalten von Grün und Rot; vorne (also vom Betrachter aus links) über einem silbernen Balken zwei goldene Kugeln, darunter eine; hinten (also rechts) eine goldene Muschel, darüber und darunter je ein schwebende­s rotes Balkenkreu­z.

Die Muschel und die Kreuze sind Attribute des Kirchenpat­rons Johannes des Täufers, die drei Kugeln weisen auf die Herrschaft von Münster hin, und der silberne Balken auf grünem Hintergrun­d gehört zum Wappen der Herren von Welden.

Mit dieser Folge beenden wir unsere Serie über die Herkunft von Ortsnamen der Gemeinden im Augsburger Land und in der Region.

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Foto: Florian Ankner Eine Sehenwürdi­gkeit ist in Eppishofen die 1760 erbaute Kapelle.
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