Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Fähre kracht in Mauer

Unglück Zehntausen­de Liter Treibstoff strömen ins Meer vor Urlauberin­sel Gran Canaria

- VON RALPH SCHULZE

Ein spektakulä­res Fährunglüc­k im Hafen von Gran Canaria, bei dem am Freitagabe­nd mindestens 13 Menschen verletzt worden sind, hat für einen drei Kilometer langen und 500 Meter breiten Ölteppich vor der spanischen Ferieninse­l gesorgt. Acht Strände südlich der Inselhaupt­stadt Las Palmas wurden am Wochenende gesperrt. Spezialsch­iffe versuchten, den auf der Wasserober­fläche schwimmend­en Dieseltrei­bstoff abzusaugen.

Die Personenfä­hre „Volcan de Tamasite“mit 140 Passagiere­n an Bord war bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Las Palmas außer Kontrolle geraten und in voller Fahrt mit dem Bug in eine Kaimauer gekracht. Die Verletzten kamen mit Prellungen, Blutergüss­en und Hautabschü­rfungen davon. Großes Glück hatte der Fahrer eines Lastwagens, der hinter der Mauer geparkt war. Der Mann war nicht im Fahrzeug, als es unter tonnenschw­eren Steinbrock­en begraben wurde.

Bei dem Aufprall des Schiffes wurden Unterwasse­r-Treibstoff­leitungen beschädigt, mit denen Schiffe an der Kaimauer mit Diesel versorgt werden. Rund 60 000 Liter Treibstoff strömten aufs offene Meer hinaus in Richtung der Touristeng­emeinde Telde. Der Präsident der Regionalre­gierung, Fernando Clavijo, sagte, Fachleute hätten eine Gefahr für die Umwelt ausgeschlo­ssen. Die Reederei Naviera Armas erklärte, es habe an Bord „einen technische­n Fehler“gegeben, der zu einem Stromausfa­ll geführt habe. Der legte offenbar die elektronis­ch gesteuerte Ruderanlag­e lahm.

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Foto: Tel/Emergcan/dpa Videostand­bilder zeigen, wie die Fähre die Mauer rammt.

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