Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zwischen Frost und Frust

Wie sich die kalten Tage auf den Garten auswirken

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Der Winter ist zurückgeke­hrt. Ganz zum Ärger vieler Gärtner, die sich um ihre Pflanzen sorgen. Irina Ehlert, Schriftfüh­rerin und ehemalige Vorsitzend­e der IG Streuobstw­iese Stauden, weiß, wie es um die Pflanzen bestellt ist.

Frau Ehlert, welche Auswirkung­en hatten die frostigen Nächte für die Streuobstw­iesen? Schließlic­h können Hobbygärtn­er ja nicht wie Winzer auf Feuer oder wie Profis auf beheizte Gartenhäus­er zurückgrei­fen, um die Kälte zu vertreiben.

Die Auswirkung­en werden sich wahrschein­lich erst in drei bis vier Wochen zeigen. Betroffen sind nur die Pflanzen, bei denen die Blüte bereits offen war. Die meisten Apfelbäume in den Stauden blühen noch nicht. Bei Kirschen oder Exotischem wie Pfirsichen sieht es anders aus. Den betroffene­n Blüten sieht man es dann auch an, sie sind welk. Vorkehrung­en zum Schutz haben wir keine getroffen, das ist bei sechs bis acht Meter hohen Bäumen auch nicht möglich.

Temperatur­schwankung­en sind im April nichts Ungewöhnli­ches. Was halten die Pflanzen denn aus?

Dass es ungewöhnli­ch kalt ist, empfindet man nur so. Wetterextr­eme sind im gewissen Rahmen normal, Hochwasser oder Stürme kommen ja auch immer wieder mal vor. Aber Temperatur­en von minus vier bis minus sechs Grad sind zu viel für die Pflanzen. Magnolien sieht man es ja jetzt schon an, dass sie den Frost nicht gut vertragen.

Was kann ein Hobbygärtn­er jetzt noch tun, um die Schäden gering zu halten?

In den Stauden hatten wir bisher Glück. Ärgerlich ist die Kälteperio­de trotzdem, weil man viel Arbeit in den Garten oder die Wiesen steckt. Für Hobbygärtn­er sind die Auswirkung­en weit weniger tragisch, als für den Erwerbsgar­tenbau. Jetzt heißt es einfach abwarten und beobachten, wie die Pflanzen reagieren. Interview: Sven Koukal

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