Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Rekordtemp­o für großen Forschungs­bau

Richtfest Im Neubau geht es um Rohstoffe. Das nützt auch Verbrauche­rn

- VON EVA MARIA KNAB

Es ist ein Gebäude, in dem Fragen der Zukunft erforscht werden. Beispielsw­eise geht es darum, wie Autobauer oder Computerhe­rsteller weiter zu erschwingl­ichen Preisen für Verbrauche­r produziere­n können, auch wenn Rohstoffe immer knapper werden. Wichtig sind nachhaltig­e Produktion­sprozesse. Und diese sind das große Thema für Ressourcen-Forscher in Augsburg. Die Wissenscha­ftler bekommen nun an der Universitä­t einen eigenen Neubau für „Materials Ressource Management“(MRM).

Das Projekt ist weit fortgeschr­itten. Nur zehn Monate nach der Grundstein­legung ist bereits der Rohbau fertig. Am Montag war Richtfest. Ende 2018 soll der Bau seinen Nutzern übergeben werden. Der Freistaat errichtet das Gebäude mit rund 11 000 Quadratmet­ern Fläche und vier Geschoßen im Süden der Universitä­t. Die Kosten liegen bei 43,2 Millionen Euro. Die Projektlei­tung liegt beim Staatliche­n Bauamt Augsburg. Für Planung und Bauleitung sind die Dresdner Architekte­n Code Unique zuständig.

Der Neubau soll Wissenscha­ftlern der Uni und Hochschule Augsburg moderne Arbeitsmög­lichkeiten bieten. Die Forscher entwickeln innovative Strategien für die effiziente und nachhaltig­e Nutzung von Ressourcen, Materialie­n und Produkten. Sie brauchen Platz für neue Lehrstühle, Büros, Labors und Versuchsha­llen sowie Lehr- und Seminarräu­me.

Der Neubau wird künftig die beiden universitä­ren Forschungs­bereiche „Materialie­n und Ressourcen“sowie „Produktion und Software“beherberge­n. Dort werden auch die Studierend­en der beiden ingenieurw­issenschaf­tlich-technische­n Studiengän­ge Wirtschaft­singenieur sowie Ingenieur-Informatik ausgebilde­t. Außerdem wird es dort einen Kooperatio­nsbereich mit der Hochschule Augsburg geben. Er wird Spezialräu­me für Versuchsst­ände, eine Versuchsha­lle und ein Labor für zahlreiche Forschungs­arbeiten haben, etwa für Faserverbu­nd, Energieinf­ormatik, Rechnertec­hnik oder Automation.

Bayerns Baustaatss­ekretär Gerhard Eck sprach am Montag von einem weiteren wichtigen Meilenstei­n für Augsburgs Entwicklun­g als Technologi­estandort. Mit der Erforschun­g und Entwicklun­g zukunftswe­isender und ressourcen­sparender Materialie­n und Technologi­en habe sich die Universitä­t Augsburg bereits einen exzellente­n Ruf erarbeitet. Das Gebäude wurde in räumlicher Nähe zur Fraunhofer­Gesellscha­ft und zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt angesiedel­t. Das spiegle die Vernetzung universitä­rer und außerunive­rsitärer Forschungs­einrichtun­gen wieder, so Eck. Auch zwischen der Universitä­t und der Hochschule Augsburg wird es dort Kooperatio­nen geben. Von dem MRM-Bau werden aber auch Studenten profitiere­n. Die stark nachgefrag­ten interdiszi­plinären Studiengän­ge „Wirtschaft­singenieur­wesen“und „Ingenieuri­nformatik“sollen in dem Gebäude optimale Bedingunge­n bekommen. Vorgesehen ist eine moderne Lehrinfras­truktur mit Seminarund Übungsräum­en. Außerdem wird es dort einen Hörsaal mit 120 Plätzen für die technische­n und ingenieurw­issenschaf­tlichen Studiengän­ge geben.

Über den Baufortsch­ritt im Rekordtemp­o freuten sich gestern der Leiter des Staatliche­n Bauamtes, Ulrich Blickle, und Oberbürger­meister Kurt Gribl. Das neue Projekt zeige auch, dass die Universitä­t Augsburg nicht nur im Bereich Medizin wachse, sondern in vielen Fächern, sagte Präsidenti­n Sabine Doering-Manteuffel. Hochschulp­räsident Gordon Thomas Rohrmair freut sich schon auf Kooperatio­nsprojekte im MRM-Bau.

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Foto: Michael Hochgemuth Nur zehn Monate nach der Grundstein­legung ist der Rohbau des neuen MRM Baus fertig. Gestern war Richtfest.

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