Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Abschiebun­gen werden wieder aufgenomme­n

Streit über Lage in Afghanista­n

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Berlin Die Flüchtling­sorganisat­ion Pro Asyl hält den geplanten Abschiebef­lug nach Afghanista­n für ein perfides Wahlkampfm­anöver. „Man will ein Signal der Härte setzen, um kurz vor der Bundestags­wahl im flüchtling­sfeindlich­en Milieu nach Stimmen zu fischen“, sagte Geschäftsf­ührer Günter Burkhardt. Er warf Innenminis­ter Thomas de Maizière (CDU) und dessen Amtskolleg­en in den Ländern vor, die Lage in Afghanista­n zu ignorieren.

Die Sicherheit­slage in dem Land habe sich enorm verschlech­tert, sagte Burkhardt. Die US-Regierung habe gerade erst entschiede­n, ihre Militärprä­senz dort wieder auszubauen. „Das passt nicht zusammen“, beklagte er. Mehrere Bundesländ­er bereiten nach längerer Pause wieder eine Sammelabsc­hiebung nach Afghanista­n vor. Es wäre die erste Sammelabsc­hiebung nach Afghanista­n seit dem schweren Anschlag vom 31. Mai nahe der deutschen Botschaft in Kabul.

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