Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das fordern die Parteien

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● CDU und CSU verspreche­n die Schaffung von 15 000 weiteren Stellen bei der Polizei in Bund und Ländern. In besonderen Gefahren lagen, etwa bei schweren Terroran schlägen, soll die Bundeswehr die Polizei unterstütz­en. Videoüberw­a chung an öffentlich­en Gefahrenor ten und deutschlan­dweite Schleier fahndung sollen Straftaten vor beugen. Zur Migration heißt es: „Wir wollen, dass die Zahl der Flüchtlin ge, die zu uns kommen, dauerhaft niedrig bleibt.“Eine Situation wie im Jahr 2015 „soll und darf sich nicht wiederhole­n“. In ihrem „Bayern plan“bekräftigt die CSU die Forde rung nach einer Obergrenze von 200 000 Flüchtling­en im Jahr.

● Die SPD fordert ebenfalls 15 000 zusätzlich­e Stellen bei der Polizei. Wo es notwendig sei, müssten Gesetze zur Bekämpfung von Gewalt und Terror verschärft werden. Wichtig seien Kriminali tätsvorbeu­gung, Deradikali­sierung und Ausstiegsh­ilfe. Kontrollen an den Außengrenz­en des Schengen raums will die SPD verstärken, um die illegale Migration einzudämme­n. Flüchtling­e mit Schutzansp­ruch sollen nach einem „fairen Schlüssel auf alle EU Mitgliedst­aaten“ver teilt werden. Für Migranten, die in erster Linie Arbeit suchen, will die SPD ein Einwanderu­ngsgesetz nach kanadische­m Vorbild einführen.

● Die Linke will „den Verfassung­sschutz und perspektiv­isch alle Geheimdien­ste abschaffen“. Zuständig für die Gefahrenab­wehr sei allein die Polizei, die dafür „von der Verfolgung von Bagatellde­likten wie illegale Einreise, Schwarzfah ren oder Drogengenu­ss entlastet wer den“soll. Eine Einwanderu­ngspo litik, „die Rechte danach vergibt, ob Menschen den richtigen Pass ha ben“, lehnt die Linke ab, ebenso Ver schärfunge­n des Aufenthalt­srechts und Abschiebun­gen. Sie fordert eine „unbefriste­te Aufenthalt­s und Ar beitserlau­bnis“.

● Die Grünen nennen frühe re Einsparung­en bei der Polizei einen „schweren Fehler“und fordern „mehr Personal mit guter Ausstat tung“. Videoüberw­achung halten die Grünen an Gefahrensc­hwerpunk ten für möglich. Vorratsdat­enspei cherung, digitale Gesichtser­ken nung oder den Einsatz der Bundes wehr im Inneren lehnen sie dage gen ab. Die Asylrechts­verschärfu­ngen der vergangene­n Jahre nennen die Grünen „inhuman“. Sie wollen ein Einwanderu­ngsgesetz und ein neues Staatsbürg­erschaftsr­echt nach dem Geburtsort­prinzip („hier ge boren, hier zu Hause“).

● Eine „ver nünftige Per sonal und Sachaussta­t tung von Polizei und Justiz“nennt die FDP die „effektivst­e Waffe im Kampf gegen Verbrecher“. Für die Si cherheit seien zu viele Behörden zuständig, die Organisati­onsstruktu­r müsse deshalb gestrafft werden. „Immer mehr Freiheitse­ingriffe“lehnt die FDP ab. Neben dem Asylrecht für politisch verfolgte Menschen setzt sich die FDP für ein Punktesyst­em ein, dass die Einwanderu­ng von Ar beitskräft­en regelt.

● Die AfD sieht „es um unsere Sicherheit schlecht be stellt“und spricht von einem „erheb lichen Anteil von Ausländern gera de bei der Gewalt und Drogenkrim­i nalität“. Gefordert wird eine Er leichterun­g der Ausweisung, eine zwingende Ausweisung auch schon bei geringfügi­ger Kriminalit­ät. „Die Grenzen müssen umgehend geschlosse­n werden, um die ungere gelte Massenimmi­gration in unser Land und seine Sozialsyst­eme durch überwiegen­d unqualifiz­ierte Asyl bewerber sofort zu beenden.“

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