Wie entgrünt man eine Stadt?

Zum Artikel „In Lechhausen entsteht ein neues Gewerbegebiet“vom 7. Juni: Bravo Augsburg! Dank weitsichtiger Planung des Stadtrates und der Stadtverwaltung nimmt Augsburg im bundesweiten Wettbewerb „Wie entgrünt man am schnellsten eine Stadt?“einen der vorderen Plätze ein. Besonders effektvoll erweisen sich die Aktionen am Lösch- und Martinipark, Herrenbach sowie (in Planung) Lechhausen. Wenn jetzt auch noch der Beschluss zur Bebauung der Flächen bei „Zum Fuggerschloss“in Bergheim durchgewunken werden wird, und das trotz einem Gutachten als „für die Bebauung wenig geeignet, hoher ökologischer und landwirtschaftlicher Wert“, dann ist unserer Stadt der Sieg wohl sicher.

Die Ankündigung von Ersatzpflanzungen und Ausgleichsflächen (Wo? Womit? Wie viel? Was erfährt die Bevölkerung darüber?) lässt sich allenfalls statistisch verrechnen, kann aber den angerichteten ökologischen Schaden keinesfalls kompensieren. So etwas nennt der Volksmund Augenwischerei. Bleibt zu hoffen, dass sich die Bürger bei der nächsten Kommunalwahl daran erinnern, wem sie den Kahlschlag und Raubbau zu verdanken haben.

Dr. Friedhelm Katzenmeier, Augsburg