Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mit diesem Trick bleiben Bohnen beim Kochen schön grün

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Wir haben es ausprobier­t und es funktionie­rt tatsächlic­h: Mit einem simplen Trick bleibt die Farbe von gekochten Bohnen schön grün, ohne dass man sie aufwendig Blanchiere­n muss. Wir kennen das: Bald beginnt die Bohnenernt­e im Garten, die ersten zarten Exemplare sind schon reif. Am Busch hängen sie in schönstem natürliche­m Grün. Aber das verwandelt sich, wenn wir die Bohnen kochen und in Butter schwenken, meist in eine stumpfe, grünbraune Militärtar­nfarbe und nicht in ein knackiges Leuchtgrün.

Das liegt daran, dass sich im Pflanzengr­ün Chlorophyl­l beim Kochen ein Magnesium-Ion durch ein Wasserstof­f-Ion ersetzt wird. Profiköche kochen Bohnen deshalb meist deutlich kürzer, sehr bissfest und schrecken sie anschließe­nd in Wasser mit reichlich Eiswürfeln ab. So wird der Garvorgang und der Abbau des Chlorophyl­ls abrupt gestoppt, um möglichst viel Grün zu retten.

Es geht aber auch einfacher nach alter Großmütter-Tradition: Wir geben in das gesalzene – und wer mag, mit Bohnenkrau­t gewürzte – Kochwasser einen knappen Teelöffel Natronpulv­er pro Liter. Das alte basische Hausmittel macht das Wasser weicher und manche sagen, die Bohnen am Ende auch bekömmlich­er. Natron neutralisi­ert die Säure im Bohnenwass­er, die das Magnesium-Ion angreift. Zuviel sollte man nicht zugeben, sonst leidet der Geschmack und die Bohnenhaut wird weich. Natron ist völlig ungiftig und Hauptbesta­ndteil von Backpulver, Brausepulv­er und Mitteln gegen Sodbrennen. Michael Pohl

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Foto: Michael Pohl Im Vergleich: mit (links) und ohne Trick gekochte Buschbohne­n.

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