Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Neue Lokale sind in Augsburg gefragt

Die Blaue Kappe ist seit ihrer Eröffnung jeden Abend vollständi­g reserviert. Und auch die asiatische Küche des Golden Rice findet viele Liebhaber. Das Yoboni Soho in der Ludwigstra­ße bietet ein besonderes Konzept

- VON MIRIAM ZISSLER

Über mangelndes Interesse kann sich Christoph Steinle und sein Team von der Blauen Kappe nicht beklagen: Seit dem Start Anfang Oktober ist das Lokal jeden Abend voll besetzt. „Unsere Gäste benötigen bei dem Andrang momentan fast immer eine Reservieru­ng“, sagt der Pächter. 62 Sitzplätze sind im Angebot. Es sollen noch ein paar mehr werden. „Wir werden noch etwas aufstocken. Einige Tische sind derzeit noch beim Schreiner.“

Steinle und sein Team freuen sich über das große Interesse an der Neueröffnu­ng an angestammt­er Adresse. Koch Benjamin Mitschele, der sich durch die „Alte Liebe“in Augsburg einen Namen gemacht hat und gemeinsam mit Christoph Steinle die Bar „Oh Boi“betreibt, steht dem Küchenteam beratend zur Seite. „Er ist sehr zufrieden, wie die Speisenaus­wahl ankommt. Der Hit ist momentan das Tatar, an zweiter Stelle kommt überrasche­nd das Kaninchen“, erzählt Steinle.

In Kürze soll es zusätzlich wöchentlic­h wechselnde Gerichte geben, damit die Stammgäste auch genügend Abwechslun­g haben. Dann sollen auch die kleinen Gerichte, die für die Bar bestimmt sind, eingeführt werden. „Das haben wir bislang noch nicht geschafft. An diesen Plätzen muss übrigens nicht reserviert werden. Nur sind die erfahrungs­gemäß auch schnell weg.“Generell werde versucht, die Tische abends zweimal zu vergeben. So erhält, wer online einen Tisch reserviert, die Nachricht, dass der Platz für zweieinhal­b Stunden gebucht ist. „Wenn jemand länger bleiben will, dann ist das auch kein Problem. Dann ruft der Gast am besten an und sagt das bei der Reservieru­ng dazu.“

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Im asiatische­n Restaurant „Golden Rice“an der Ecke Johannes-HaagStraße, Lechhauser Straße ist eine Reservieru­ng ebenfalls empfehlens­wert. Das Lokal, das vornehmlic­h vietnamesi­sche Küche, aber auch Gerichte aus anderen Ländern des asiatische­n Raums bietet, hat seit rund sechs Wochen geöffnet. Duy Tan Nguyen hat das Konzept für das Restaurant entwickelt und es eingericht­et. Acht Monate musste das Lokal, in dem sich früher viele Jahre der Wienerwald befand, saniert und umgebaut werden. „Wir haben Wände herausgeri­ssen und anders angeordnet, damit daraus ein luftiger, moderner Raum wird“, erklärt er. 147 Sitzplätze stehen nun bereit, verteilt in Nischen und offenen Flächen. Nicht nur die Bambusstan­gen verleihen dem hellen Restaurant ein asiatische­s Flair. „Möbel, Deko und sogar die Teller habe ich in vier Containern aus Vietnam herschiffe­n lassen“, erzählt Nguyen.

Er hat hohe Ansprüche an Optik und Qualität – das „Golden Rice“ist nicht sein erstes Restaurant. Der Berliner hat mit 14 Jahren als Eisverkäuf­er in der Gastronomi­e angefangen. „Das war ein Schlüssele­rlebnis. Eine Familie hat laut streitend die Eisdiele betreten. Als ich ihnen das Eis verkauft habe, waren alle glücklich und zufrieden.“Zufriedene Gäste sind seither sein Ziel. Wie er sie bekommt – dafür hat sich der umtriebige 32-Jährige einiges an Wissen in Berliner Lokalen angeeignet. Zuerst arbeitete er bei bekannten Asiaten, lernte unter Zeitdruck zu arbeiten, entwickelt­e eigene Rezepturen für Speisen und Getränke. Er will zeigen, dass vietnamesi­sches Essen viel mehr ist als nur Chinapfann­e. 15 Restaurant­s hat Nguyen in Berlin eingericht­et und eröffnet. Nach wenigen Monaten übergab er das Projekt an den bis dahin einge- Geschäftsf­ührer. Heute pendelt er zwischen Berlin und Augsburg, bringt wöchentlic­h frische Kräuter und Bio-Tofu einer Manufaktur von der Hauptstadt an den Lech. Nach Augsburg ist er wegen seiner Mutter gekommen, die im Saigon Village authentisc­he vietnamesi­sche Küche kocht. Das Restaurant Auf dem Kreuz trägt seine Handschrif­t, doch die volle Aufmerksam­keit widmet er nun dem Golden Rice. Verkabelt und mit einem kleinen Mikrofon wirbelt er durch das weitläufig­e Lokal. „Ich habe mir das nach den ersten Tagen einfallen lassen, weil man hier sonst zu viele Strecken zurücklegt. So kann ich meinen Mitarbeite­rn gleich mitteilen, dass der eine Tisch bestellen und der andere bezahlen will.“Duy Tan Nguyen hat sich viel vorgenomme­n. Er will Augsburgs asiatische Gastronomi­eszene auf „das nächste Level“bringen.

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Bei „Yoboni Soho“in der Ludwigstra­ße dreht sich fast alles um den Joghurt. „Der ist unser Steckenpfe­rd“, sagt Geschäftsf­ührerin Thea. In dem Tagescafé steht deshalb die Joghurtins­el im Mittelpunk­t. Dort können die Gäste zwischen verschiede­nen Joghurts und vor allem 30 unterschie­dlichen Zutaten (Toppings) wie Früchte, Obst und Honig wählen und sich ihr Gericht selber zusammenst­ellen. Es gibt aber auch süßes und pikantes Frühstück und wechselnde Mittaggeri­chte. Hinter dem Konzept steht die CL Holding mit Sitz in Stadtberar­beiteten gen. „Der Augsburger Laden ist die erste Filiale. Es sollen weitere folgen, die als Franchise geführt werden“, sagt die Geschäftsf­ührerin. Dass Soho im Namen des Lokals steckt und es gleichzeit­ig die SohoStage in der Ludwigstra­ße gibt, sei reiner Zufall gewesen.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Duy Tan Nguyen hat das Restaurant Golden Rice eingericht­et. Der 32-Jährige erstellt Konzepte für Restaurant­s. In Berlin hat er bereits 15 Lokalen ein besonderes Styling verpasst. In Augsburg trägt ein weiteres Restaurant seine Handschrif­t.
Foto: Silvio Wyszengrad Duy Tan Nguyen hat das Restaurant Golden Rice eingericht­et. Der 32-Jährige erstellt Konzepte für Restaurant­s. In Berlin hat er bereits 15 Lokalen ein besonderes Styling verpasst. In Augsburg trägt ein weiteres Restaurant seine Handschrif­t.
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Foto: Klaus Rainer Krieger Joghurt in allen Variatione­n gibt es im Yoboni Soho in der Ludwigstra­ße. Das Tagescafé hat aber auch andere Speisen im Angebot.

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