Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Bayern-Jäger haben gut lachen

Bundesliga Mit einem Unentschie­den in Leverkusen kann Leipzig kurzzeitig die Münchner überholen. Sportdirek­tor Rangnick überrascht mit Ankündigun­g über die Spielergeh­älter

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Leipzig

Für Fußball-Lehrer Ralph Hasenhüttl spielt die mögliche Tabellenfü­hrung keine Rolle. Das sei kein Thema bei RB Leipzig, betonte der Österreich­er vor dem Spiel des kessen Neulings am heutigen Freitag (20.30 Uhr/Sky) bei Champions-League-Starter Bayer Leverkusen. „Weder um das Team zu motivieren noch sich selbst unter Druck zu setzen“, sagte Hasenhüttl. Aber: Holen die Sachsen in der BayArena einen Zähler, übernehmen sie zumindest bis zum Auftritt der bislang punktgleic­hen Bayern einen Tag später bei Borussia Dortmund die Spitzenpos­ition.

Und bleibt RB auch in Leverkusen ungeschlag­en, stellt die Hasenhüttl-Mannschaft einen Bundesliga­rekord auf: Der MSV Duisburg kassierte 1993 im elften Spiel als Aufsteiger die erste Niederlage. Die Leipziger Bilanz beeindruck­t. Sieben Siege, drei Unentschie­den, 20:7 Tore – die Konkurrenz darf staunen.

Wie Bayer-Mann Hakan Calhanoglu: „Leipzig ist mit Bayern ganz oben. Das sagt alles, wie schwierig das Spiel wird.“Hasenhüttl kündigte vor der Liga-Premiere dieses Duells an: „Wir wollen mutig und frech auftreten und beweisen, dass wir auch bei so einer Mannschaft bestehen können.“Bayer ist aktuell indes auf Erfolgskur­s. In der Liga gewann das Team von Roger Schmidt zuletzt 2:1 in Wolfsburg und 3:2 gegen Darmstadt. Und in Europas Königsklas­se gelang mit dem 1:0 gegen Tottenham Hotspur im Londoner Wembley-Stadion ein überzeugen­der Auftritt. „Das ganze Team brennt darauf, mit unserer kleinen Serie weiterzuma­chen“, sagte Calhanoglu. Hasenhüttl bezeichnet­e den Konkurrent­en als „Team mit Top-Spielern, mit sehr guten Individual­isten auf allen Positionen“.

Das zeugt von Respekt. Doch auch seine Mannschaft genießt Wertschätz­ung, zumal sie auswärts mit elf Zählern und lediglich drei Gegentreff­ern vor den Bayern top ist. Bayer-Trainer Schmidt sagte hierzu am Donnerstag, RB Leipzig habe „einen Lauf“. Durch die Serie der ungeschlag­enen Begegnunge­n seien Selbstvert­rauen und Selbstsich­erheit des Hasenhüttl-Teams gewachsen.

Ungeachtet der bereits gesicherte­n 24 Punkte bleibt Hasenhüttl beim bisherigen Saisonziel. „Wir sind zu Recht mit einer schwammige­n Zielsetzun­g in die Saison gestartet, um der jungen Mannschaft keinen schweren Rucksack aufzuladen“, erklärt er. „Dass wir jetzt schon so viele Punkte geholt haben, hilft uns enorm. Über alles Weitere können wir uns unterhalte­n, wenn wir die 40 Punkte haben.“

Angesichts des sportliche­n Erfolgs will RB Leipzig in den kommenden Jahren kontinuier­lich die Spielergeh­älter erhöhen. Die bisher intern festgesetz­te Gehaltsobe­rgrenze von drei Millionen Euro gelte nicht für die nächsten Jahre, sagte Sportdirek­tor Ralf Rangnick. Dabei sollen auch die Spieler davon profitiere­n, „die mit dazu beigetrage­n haben, dass wir da sind, wo wir jetzt sind“.

»Randbemerk­ung

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Foto: Jan Woitas, dpa Ralph und Ralf sorgen für gute Laune in Leipzig: Trainer Ralph Hasenhüttl (links) und Sportdirek­tor Ralf Rangnick.

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