Augsburger Allgemeine (Land West)
Das alte Krankenhaus steht noch ein Jahr
Medizin Vorbereitungen für Abriss und Neubau beim Therapiezentrum in Burgau werden konkreter
Burgau
Noch ein knappes Jahr lang haben die Burgauer Gelegenheit, Fotos von ihrem geliebten Alten Krankenhaus zu machen oder es auf andere Art zu verewigen, um es in Erinnerung zu behalten. Denn wie der neue Geschäftsführer des Therapiezentrums, Stefan Brunhuber, im Gespräch mit unserer Zeitung ankündigt, soll das Gebäude im Herbst oder Winter kommenden Jahres zugunsten des geplanten Neubaus abgerissen werden. Die Arbeiten könnten bis zum anschließenden Frühjahr dauern, sodass der neue Trakt im Winter 2019 oder im Frühjahr 2020 fertig sein soll.
Derzeit gibt es bereits regelmäßige Planungssitzungen und Rundgänge durch den Altbau, um den Abriss vorzubereiten. Die größte Herausforderung wird die Verlegung der Energiezentrale sein, die dort installiert ist. Da natürlich im Winter die Heizung nicht abgeschaltet werden kann, ist der Umzug der Anlage für das kommende Frühjahr oder den Sommer geplant. Festgelegt werden muss noch, ob die künftige überdachte Krankentransportzufahrt – die bisherige liegt im Freien – auch für Intensivtransporte geeignet ist, oder ob es dafür einen eigenen Anfahrtsbereich geben muss. Der kleine Platz zwischen dem bisherigen Eingang und dem Altbau soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Und die ursprünglich angedachte Interimslösung für die Büros der Verwaltung und das Schulungszentrum, in das Teilnehmer aus ganz Europa kommen, in Form von Containern oder Modulbauten wird nicht nötig sein.
Die Mitarbeiter können im Bestandsbau unterkommen, sagt Brunhuber. Sollten zu viele Parkplätze während der Bauarbeiten wegfallen, könnte ein angrenzendes, dem Therapiezentrum gehörendes Grundstück, als Ausweichfläche genutzt werden. Aber das werde wohl nicht nötig sein. Mehr Parkplätze werde es auch künftig nicht geben, da deren Zahl ausreiche. Er habe jedenfalls noch keine Beschwerden gehört.
Die Anwohner und alle übrigen interessierten Bürger sollen rechtzeitig vor dem Abriss bei einer Informationsveranstaltung die Details erfahren, versichert der Geschäftsführer. Dann könnten auch die Ansichten des künftigen Neubaus gezeigt werden. Das soll aber erst dann gemacht werden, wenn die Feinplanung abgeschlossen ist. Derzeit wird auch noch nach einer Firma gesucht, die den Abriss organisiert.
Nachdem es anfangs viel Kritik an den Abbruchplänen gegeben hatte, und auch Unterschriften für den Erhalt des Alten Krankenhauses gesammelt wurden, habe sich deswegen kein Bürger mehr gemeldet, sagt Brunhuber. Er fände es zwar auch schön, wenn das Gebäude erhalten werden könnte, aber Aufwand und Nutzen stünden in keinem Verhältnis, um zeitgemäße Behandlungsbedingungen zu gewährleisten. Was mit der Einrichtung des Alten Krankenhauses geschieht, stehe noch nicht fest, aber das alte Kreuz im Bereich des Dachs solle künftig einen Platz in der Kapelle bekommen. Und für die Treppe könnte es viele Interessenten geben, vermutet der Geschäftsführer.
Eigentlich hätte der Abriss früher beginnen sollen, aber da ein Planer das Projekt aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht mehr alleine betreuen kann, sondern von einem Team unterstützt werden muss, habe sich alles etwas verzögert. Aber das habe keine Auswirkungen auf die Förderung und die Gesamtkosten von gut 21 Millionen Euro.