Augsburger Allgemeine (Land West)

CSU pocht auf erweiterte Mütterrent­e, aber nicht jetzt

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Wahlkampf punkten zu wollen. „Aus der Sozialmini­sterin Nahles ist heute die Wahlkämpfe­rin Nahles geworden“, sagte der CSUSoziale­xperte Stephan Stracke gegenüber unserer Zeitung. Ihre Festlegung zum Rentennive­au im Jahre 2045 sei „unsolide und deshalb mit uns nicht zu machen“. Dagegen würdigte die SPD-Sozialexpe­rtin Katja Mast gegenüber unserer Zeitung das Konzept von Nahles: „Es stärkt die gesetzlich­e Rente und schlägt kluge Wege im Kampf gegen Altersarmu­t vor.“

Was wird aus der CSU-Forderung nach einem weiteren Ausbau der Mütterrent­e?

Vorerst nichts. Die CSU beharrt auf ihrer Forderung nach einer vollen Angleichun­g, will dies aber erst nach der Wahl 2017 in Angriff nehmen. Die CDU wie die Wirtschaft sind wegen der Milliarden­kosten allerdings skeptisch. Seit Mitte 2014 werden Müttern, die ihre Kinder vor 1992 auf die Welt gebracht haben, zwei Erziehungs­jahre für die Rente anerkannt, jüngeren Müttern sogar drei Jahre. Die CSU will die volle Mütterrent­e für alle und will diese Forderung auch in ihr Wahlprogra­mm aufnehmen.

Kommt die Lebensleis­tungsrente für Geringverd­iener?

Das ist nicht ganz ausgeschlo­ssen. Beim Rentengipf­el im Kanzleramt gab es zwar keinen Beschluss, doch nach Ansicht von Sozialmini­sterin Andrea Nahles ist eine Einigung innerhalb der nächsten Wochen nicht ausgeschlo­ssen. Nach ihren Vorstellun­gen sollen Menschen, die 35 Beitragsja­hre nachweisen können, eine Rente erhalten, die zehn Prozent über dem in der jeweiligen Region geltenden Satz der Grundsiche­rung liegt, ab 2023 gelten 40 Jahre.

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