Augsburger Allgemeine (Land West)
MAN Mitarbeiter protestieren gegen Stellenabbau
Industrie Sie fordern ein Zukunftskonzept für den Standort Augsburg. Was passiert bei UPM?
Rund 1500 Beschäftigte von MAN Diesel & Turbo haben am Montag bei einer außerordentlichen Betriebsversammlung gegen den geplanten Abbau von 140 Arbeitsplätzen am Stammsitz in Augsburg protestiert. Zudem fordern die Mitarbeiter ein tragfähiges Zukunftsprogramm. MAN Diesel & Turbo gehört zum angeschlagenen VW-Konzern. Hintergrund der bundesweiten Aktion des Betriebsrates und der Gewerkschaft IG Metall waren die heute beginnenden Verhandlungen mit der Konzernspitze.
Im September hatte MAN Diesel & Turbo bekannt gegeben, weltweit rund 1400 Arbeitsplätze abbauen zu wollen, 140 davon in Augsburg. 3850 Beschäftigte sind in Augsburg tätig. In Deutschland sind es insgesamt 1000 Arbeitsplätze, die wegfallen sollen. Der Standort Hamburg Turbo werde de facto geschlossen, sagt die IG Metall. Der Aktionstag fand an allen sieben Standorten in Deutschland statt. Alle Beschäftigten seien aufgerufen, gemeinsam gegen den geplanten Personalabbau und für ein nachhaltiges Zukunftsprogramm zu demonstrieren, hieß es.
„Man kann es auch ohne den Abbau von Arbeitsplätzen schaffen“, sagt Michael Leppek, Unternehmensbeauftragter der IG Metall für MAN Diesel & Turbo. In Augsburg seien allein in der Produktion rund 70 Stellen betroffen. „Das sieht eher nach Rasenmähermethode als nach Zukunftskonzept aus“, so Leppek.
Es gehe nicht nur um die 140 Einzelschicksale, sondern um die Sicherung des Standorts. Betriebsrat und Gewerkschaft fordern daher ernsthafte Verhandlungen über die von den Betriebsräten entwickelten Alternativkonzepte und den Erhalt der Standorte und Arbeitsplätze. Die IG Metall fordert weiter einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und ein Zukunftsprogramm mit langfristigen Zusagen zu Standorten und Beschäftigung bei MAN Diesel & Turbo.
Auch bei einem anderen traditionsreichen Augsburger Unternehmen gibt es einen massiven Stellenabbau. Der Papierkonzern UPM will 150 Arbeitsplätze abbauen, weil eine Papiermaschine stillgelegt wird. Die Verhandlungen über einen Sozialplan haben begonnen. Beteiligt ist hier die Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie (BCE). Gegenwärtig gebe es noch nichts zu vermelden, sagt Gewerkschaftsvertreter Torsten Falke, der Augsburger Bezirksleiter. Derzeit sind am Standort 820 Mitarbeiter für UPM tätig.