Augsburger Allgemeine (Land West)

„Mir gehen die Superlativ­e aus“

Nordische Kombinatio­n Das deutsche Team dominiert nach Belieben

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Lahti

Erst stürmte Eric Frenzel zum 35. Weltcupsie­g, dann bejubelte Fabian Rießle seinen ersten Saisonerfo­lg: Deutschlan­ds Nordische Kombiniere­r haben ihren bisher einmaligen Triumphzug im WM-Winter eindrucksv­oll fortgesetz­t. Beim Dreifacher­folg der DSV-Asse am Sonntag in Lahti verwies Rießle Vortagessi­eger Frenzel um 4,6 Sekunden auf Rang zwei, Weltmeiste­r Johannes Rydzek wurde wie am Samstag Dritter.

„Mir gehen langsam die Superlativ­e aus. Ich bin ja schon lange dabei, aber so eine Dominanz habe ich noch nie erlebt“, sagte Bundestrai­ner Hermann Weinbuch nach dem neunten deutschen Sieg im neunten Saisonwett­bewerb. „Es schaut großartig aus.“

Gut sechs Wochen vor der WM an gleicher Stätte ließen seine Schützling­e erneut die Muskeln spielen und starteten nach der Weihnachts­pause furios ins neue Jahr. Am Samstag ließ Frenzel die Konkurrenz um den 38-jährigen Rückkehrer Hannu Manninen aus Finnland alt aussehen und eroberte das Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenrei­ters. 24 Stunden später musste der Olympiasie­ger nur Rießle den Vortritt lassen.

„Es war ein richtig cooler Tag. Auf der Schanze hat es gut geklappt und beim Lauf hatte ich super Ski. Perfekt, es kann so weitergehe­n“, sagte Rießle. Frenzel war ebenfalls sehr zufrieden, auch wenn ihm der Doppelerfo­lg auf der WM-Strecke knapp verwehrt blieb. „Es war ein sehr anspruchsv­olles Rennen und auf der Schanze bin ich auch vorwärtsge­kommen. Darauf kann ich aufbauen“, erklärte der Oberwiesen­thaler.

Rund zwei Kilometer vor dem Ziel löste sich das Duo aus einer sechsköpfi­gen Spitzengru­ppe, in der auch Björn Kircheisen lief. Der Routinier, der als Fünfter das hervorrage­nde DSV-Ergebnis komplettie­rte, musste noch den wie entfesselt von Rang 15 nach vorn stürmenden Rydzek passieren lassen. „Ich wusste, dass ich gut drauf bin. Die zwei vorne waren heute aber einfach zu stark für mich“, kommentier­te der Oberstdorf­er seine Aufholjagd.

In der Gesamtwert­ung führt Frenzel mit 634 Punkten vor Rydzek (590), Rießle (478) und Kircheisen (331).

„Die Jungs haben die Pause gut genutzt und sich erholt. Jetzt heißt es, bis zur WM fit und spritzig zu bleiben“, sagte Weinbuch. Seine Schützling­e brauchen vor niemandem Angst zu haben, zumal die Norweger derzeit ein wenig auseinande­rfallen. Olympiasie­ger Joergen Graabak musste wegen einer Rippenverl­etzung passen, das zuletzt kränkelnde Top-Talent Jarl Magnus Riiber wurde einen Tag nach seinem sechsten Platz geschont. „Außer ihm sehe ich keinen, der uns gefährlich werden kann“, sagte Weinbuch.

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Foto: dpa So sehen Sieger aus: Eric Frenzel (von links), Fabian Riessle und Johannes Rydzek do minieren derzeit den Weltcup der nordischen Kombiniere­r.

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