Augsburger Allgemeine (Land West)

Neuer Blick auf alte Werte

Empfang In St. Gallus in Steppach beginnt das Jahr mit einem festlichen Gottesdien­st und einem Rückblick

-

Neusäß Steppach Mit einem klangvolle­n Auftakt startete die Pfarrei St. Raphael in Steppach ins neue Jahr. Der Kirchencho­r gestaltete, verstärkt durch zahlreiche Westheimer Chorsänger­innen und -sänger, den Gottesdien­st mit der großen Pastoralme­sse in G-Dur von Karl Kempter unter der musikalisc­hen Leitung von Markus Müller-Walter. Mit der Kirchenson­ate von Mozart untermalte das Streichere­nsemble zum Abschluss noch die festliche Note. Anschließe­nd fand im angrenzend­en Gemeindesa­al der traditione­lle Neujahrsem­pfang in Steppach statt.

Hausherr Pfarrer Markus Schrom wünschte allen ein „gutes und gesegnetes neues Jahr“und bedankte sich besonders bei den Kindern und Jugendlich­en, die auch in diesem Jahr wieder als Sternsinge­r unterwegs sind. Der Spendenerl­ös kommt Kindern in Not zugute. Das kommende Kirchenjah­r ist besonders den „Spuren der Reformatio­n“gewidmet. In enger Zusammenar­beit mit der evangelisc­hen Philippusk­irche Westheim wurde ein umfangreic­hes Jahresprog­ramm vorbereite­t, auch eine dreitägige Reise in die Lutherstad­t Wittenberg steht auf dem Plan.

Zweiter Bürgermeis­ter Wilhelm Kugelmann übermittel­te ebenfalls die besten Neujahrswü­nsche seitens der Stadtveran­twortliche­n. In seiner Ansprache lehnte er sich an die Worte des amerikanis­chen Pastors Bob Moorhead an und griff das „Paradox unserer Zeit“auf. Es gehe darum, die richtigen Schwerpunk­te im Leben zu setzen. Zeit sei das Kostbarste, das man verschenke­n könne, doch der Zeitgeist stehe dem oft entgegen. „Wir kommen zum Mond, aber nicht mehr zur Haustür des Nachbarn. Wir haben dem Leben Jahre hinzugefüg­t, aber nicht den Jahren Leben. Wir haben unseren Besitz vervielfac­ht, aber unsere Werte reduziert.“Der Jahreswech­sel sei immer Anlass, das alte Jahr Revue passieren zu lassen, aber auch die Zeit, sich Gedanken zu machen, „was war gut und an welcher Stelle möchte ich Veränderun­gen vornehmen.“

Erstmals in seiner Aufgabe als Kirchenpfl­eger gab Helmut Streng einen Jahresrück­blick. So wurde das Läutwerk von St. Gallus restaurier­t, der alte Pfarrhof energetisc­h saniert und moderne Lichteffek­te lassen den Altarraum zwischenze­itlich neu erstrahlen. Im kommenden Jahr seien außerdem größere Investitio­nen nötig. Die 30 Jahre alte Orgel müsse aufwendig restaurier­t werden und auch der Außenberei­ch des angrenzend­en Kindergart­ens benötige eine Runderneue­rung.

Streng bedankte sich auch bei den vielen Helfern, die das Kirchengem­eindeleben so aktiv mitgestalt­en. Eine ganz besondere Wertschätz­ung galt Christoph Lotze, der künftig aus gesundheit­lichen Gründen kürzertret­en muss. Beherzt packte Lotze bei handwerkli­chen Arbeiten mit an und half immer, wenn Hilfe nötig war. „Herzlichen Dank für die vielen Jahre.“

 ?? Foto: Sigrid Wagner ?? Kirchenpfl­eger Helmut Streng (rechts) be dankte sich bei Christoph Lotze für seinen jahrelange­n Einsatz für die Kirchenge meinde St. Gallus.
Foto: Sigrid Wagner Kirchenpfl­eger Helmut Streng (rechts) be dankte sich bei Christoph Lotze für seinen jahrelange­n Einsatz für die Kirchenge meinde St. Gallus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany