Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Preis ist hoch

- VON MARTIN FERBER fer@augsburger allgemeine.de

Die Beteiligte­n sind erleichter­t. Bund und Länder haben es kurz vor Torschluss noch geschafft, das komplizier­te und äußert unpopuläre Thema ihrer Finanzbezi­ehungen einvernehm­lich zu lösen.

Doch der Preis ist hoch. Um die reichen Länder Bayern, BadenWürtt­emberg und Hessen zu entlasten, ohne die 13 Nehmerländ­er schlechter zu stellen, muss der Bund tief in seine Tasche greifen und sich strukturel­l schlechter stellen. Der Steuerkuch­en kann schließlic­h nur einmal verteilt werden. Doch er kompensier­t das, indem er von den Ländern wichtige Kompetenze­n erhält und seine Kontrollmö­glichkeite­n ausweitet.

So bleibt am Ende eines Tages, den manche im Bundestag historisch nennen, ein zwiespälti­ges Gefühl. Die gute Nachricht: Bund, Länder und Gemeinden haben bis 2030 Planungssi­cherheit. Die schlechte Nachricht: Wirklich übersichtl­icher und transparen­ter wird es nicht. Und manche Länder scheinen gar froh zu sein, Verantwort­ung an den Bund abschieben zu können. Selbstbewu­sster Föderalism­us sieht anders aus.

 ?? Foto: W. Kumm, dpa ?? Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble (CDU) überlässt den Bundesländ­ern künftig deut lich mehr Steuereinn­ahmen für eine gerechtere Verteilung.
Foto: W. Kumm, dpa Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble (CDU) überlässt den Bundesländ­ern künftig deut lich mehr Steuereinn­ahmen für eine gerechtere Verteilung.

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