Augsburger Allgemeine (Land West)

Mit dem Laster ein Jahr lang durch Afrika

Interview Hannah und Lea erleben gerade ein Abenteuer. Hier erzählen sie davon

- VON JÜRGEN BÄTZ Was haben eure Freunde gesagt, als ihr eure Reise angekündig­t habt? Ihr seid die ganze Zeit auf engstem Raum zusammen in dem Laster, geht ihr euch manchmal auf die Nerven? Was vermisst ihr während der Reise? Was war bislang das Beste an eu

Ein Jahr schulfrei für eine große Reise! Ein solches Abenteuer erleben zurzeit die 16-jährige Hannah und die zwölf Jahre alte Lea. Sie sind mit ihren Eltern und ihren jüngeren Geschwiste­rn Ruben und Marie in einem umgebauten Lastwagen von Oelde im Bundesland Nordrhein-Westfalen bis an die Südspitze Afrikas gefahren. Insgesamt schon 32 000 Kilometer! Jetzt erzählen Hannah und Lea vom Afrika-Abenteuer ihrer Familie. Hannah: Die meisten meiner Freunde haben gesagt „das ist voll toll“, aber sie würden es nicht selbst machen wollen. Lea: Fast alle Freunde beneiden uns unglaublic­h. Toll war es, als wir die ersten wilden Zebras und Tiere in Kenia gesehen haben und ihnen dann Fotos schicken konnten. Lea: Doch, schon! Wir gehen uns schon manchmal auf die Nerven, aber wir vertragen uns meistens schon gut. Wir schreien nur manchmal. Hannah: Mit der Zeit lernt man, damit umzugehen und Konflikte zu vermeiden. Wenn man streitet, kann man ja nirgendwo hingehen. Wenn ich manchmal meine Ruhe brauche, dann setze ich einfach meine Kopfhörer auf. Hannah: Ich vermisse es, einen eigenen Raum zu haben. Auch, zu wissen, was an welchem Tag passiert. Also zum Beispiel erst Schule haben und dann Zeit für Hobbys. Aber wenn immer wieder was Neues kommt, ist auch das cool. Auch der Komfort des eigenen Hauses fehlt mir – dass man jeden Tag duschen kann und Freunde und Verwandte treffen kann. Und Essens-Sachen. Es gibt oft keinen Käse. Als wir in Kenia im Supermarkt waren und es eine Käsetheke gab, das war toll. Lea: Von den Freunden Abschied zu nehmen war schon schwer. Aber es ist nur ein Jahr, das geht schnell rum. Hannah: Jedes Land hat andere coole Sachen zu bieten. In Ägypten war zum Beispiel das Schnorchel­n am tollsten. Auch die Tempel im Sudan waren toll. Das Coolste ist, dass man jeden Tag was anderes sieht, immer was Neues erlebt. Und die Weiten in Afrika sind toll. Hier kommt auch mal kilometerl­ang gar nichts. Und die wilden Tiere sind natürlich super.

Lea: Ich habe sowieso manchmal Angst, wenn wir so durchs Gelände fahren. Und in Botsuana, da haben wir auch einen Elefanten gesehen, der war genau neben der Straße. Er hat getrötet und mit den Ohren gewackelt, das bedeutet Gefahr. Und in Äthiopien wurden wir auch viel angegrapsc­ht von den Menschen. Die wollten uns alle anfassen. Sie wollten wissen, ob weiße Haut sich anders anfühlt, und warum unsere Haare anders sind. Lea: Ja und nein. Man trifft in der Schule seine Freunde jeden Tag, das ist super. Manches in der Schule ist ja auch toll. Aber manchmal ist es auch langweilig, oder man hat einen doofen Leh- rer. Hannah: Ich freue mich auf die Schule – darauf, meine Freunde wieder jeden Tag zu sehen. Und wir sollten froh sein, dass wir in die Schule gehen können. Es gibt hier in Afrika so viele Kinder, die das nicht können. O

Möchtest du mehr über die Reise der Familie erfahren? Dann surf doch mal auf die Homepage www.6westfalen.de.

Mehr Infos

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Mit diesem Lastwagen fährt Hannahs und Leas Familie gerade durch Afrika.
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Fotos: Jochen Vosseberg, Jürgen Bätz, dpa Hier siehst du die ganze Abenteuer Familie vor ihrem „Grüdi“: Links steht Vater Jo chen, auf der Leiter sitzen (von unten nach oben) Marie, Ruben, Lea und Hannah, rechts steht Mutter Judith.
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Dabei entstehen tolle Erinnerung­sbilder, wie zum Beispiel dieses von den vier Ge schwistern vor einer großen Düne in der Namib Wüste.

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