Augsburger Allgemeine (Land West)
Elektronisch liest es sich leichter
Ratgeber Wer viele Bücher in den Urlaub mitnehmen will, kommt schon aus Gewichtsgründen kaum um einen E-Book-Reader herum. Worauf man beim Kauf unbedingt achten sollte
Die dunklen Wintermonate sind die Zeit, Romane zu lesen? Von wegen! Zumindest was den elektronischen Lesespaß betrifft, ist es die Sommerzeit. Im Frühjahr und Sommer verkauft der Handel deutlich mehr E-Book-Reader als im Herbst oder Winter. Vor allem der Faktor Urlaub trägt dazu bei.
Der berufstätige Mensch hat endlich Zeit, ein gutes Buch zu lesen. Und das möchte er auch auf einer Flugreise im Gepäck haben. Oder auch zwei oder drei Bücher. Genau hier kann ein E-Book-Reader aber seine Stärke ausspielen. Er wiegt stets nur wenige hundert Gramm – gleichgültig, ob die darin gespeicherten Bücher auch noch so viele tausend Seiten umfassen.
Dass der E-Book-Reader nach dem Urlaub auch zu Hause zum viel genutzten Gerät wird, zeigen zwei Kurven deutlich: Während der Umsatz des Buchhandels stagniert beziehungsweise leicht sinkt, steigen die Umsätze mit elektronischen Buchtiteln kontinuierlich. Und das unabhängig von der Jahreszeit.
Hinsichtlich Gewicht und Größe unterscheiden sich die aktuellen Geräte kaum. Ein Bildschirm mit einer Diagonalen von sechs Zoll gilt inzwischen als Standard – nur das wasserdichte Kobo-Gerät weicht davon ab. Die Anzeige erfolgt bei einem E-Book-Reader auf sogenanntem elektronischen Papier. Diese Technik bildet die Darstellung von Tinte auf Papier nach, wobei Texte und Bilder so lange zu sehen sind, bis ein neuer Impuls für eine andere Anzeige erfolgt.
Während der Darstellung selbst benötigen solche Geräte keinen Strom. Das hat den Vorteil, dass sie über sehr lange Akku-Laufzeiten verfügen.
Wer im Urlaub in die „E-BookWelt“startet, der sollte auf verschiedene Kriterien bei der Auswahl des Gerätes achten. Es gibt nämlich Modelle, die gegen das Eindringen von Wasser oder Sand geschützt sind. Auch überstehen diese Geräte einen Sturz aus geringer Höhe klaglos. Eine Beleuchtung kann rund um eine Urlaubsreise sinnvoll sein. Das beginnt schon beim Lesen im abgedunkelten Flugzeug. Wer hingegen stets bei Tageslicht oder im Freien liest, der wird die Beleuchtung nicht vermissen. Ist sie vorhanden und eingeschaltet, erweist sie sich allerdings als eifriger Energieverbraucher. Das senkt die Akku-Laufzeit schnell von vielen Wochen auf wenige Stunden.
Für manchen Käufer eines E-Book-Readers ist ein Steckplatz für eine Speicherkarte ein wichtiges Argument. So lässt sich der Speicherplatz und damit die Kapazität für zusätzliche Bücher erhöhen. Das allerdings nehmen letztlich nur wenige Anwender wirklich in Anspruch. Denn meist lassen sich auch ohne eine solche Erweiterung viele hundert Bücher im Gerät speichern. Gekaufte und bereits gelesene Bücher lassen sich zudem auf einen PC auslagern.
Bereits beim Kauf eines E-BookReaders legt sich der Bücherfreund unter Umständen auf ein System fest. Der weitverbreitete „Kindle“von Amazon arbeitet nämlich mit einem eigenen Dateiformat, während andere Geräte das „EPUB“-Format verwenden, das einen Austausch unter den E-BookReadern verschiedener Hersteller ermöglicht.