Augsburger Allgemeine (Land West)
Kanal macht immer wieder Probleme
Gemeinderat Warum die Sanierung in der Schmiedgasse in Emersacker verschoben wurde
Emersacker
Immer wieder ist in Emersacker Wasser dort, wo es nicht hingehört. So war der hohe Fremdwasseranteil in der Kläranlage erneut Thema im Gemeinderat. Eine Baufirma wird in der alten Kläranlage undichte Stellen beseitigen. Dadurch soll eine erste Verbesserung erzielt werden. Zu überlegen sei laut Bürgermeister Michael Müller aber auch eine Sanierung der beschädigten Kanäle im Bereich der Schmiedgasse. Ein weiteres Problem dort ist immer wieder Oberflächenwasser vom Kellerweg bei Starkregen. Das zuständige Ingenieurbüro riet von einer Regenrückhaltemaßnahme im Bereich der Feldwege Fuggerstraße/Bergstraße ab.
Gemeinderat Ralph Behr erschien es am sinnvollsten, in der Schmiedgasse Geld für die komplette Kanalsanierung in die Hand zu nehmen. Bürgermeister Müller entgegnete, diese unpopuläre Maßnahme habe man bisher im gegenseitigen Einvernehmen mit den Anwohnern verschoben. Diese entwässerten nämlich derzeit ihre Grundstücke über wild gebaute Kanäle aus den Sechzigerjahren hinter den Grundstücken und müssten bei einer Sanierung ihre gesamte Entwässerung zur Straße hin ändern. Zwangsläufig wäre dann auch der Straßenausbau fällig. Man müsste also die Anwohner zur Kasse bitten.
Der Rathauschef erklärte außerdem, dass es keine Ausbausatzung gebe und eine solche erstellt werden müsse. Er könne sich hierzu eine Bürgerinformationsveranstaltung zu den Möglichkeiten und Grenzen vorstellen. Gemeinderat Karl-Heinz Mengele entgegnete, dass man im Neubaugebiet mit der Arbeit der Ingenieurbüros nicht zufrieden gewesen sei. Er verstehe deshalb nicht, warum so ein sensibles Thema wieder von diesem Ingenieurbüro bearbeitet werde. Er lege Wert darauf, eine zweite Meinung einzuholen.
Weitere Themen der Sitzung: ● Immer wieder kommen Bürger wegen der Verkehrsführung im Bereich der Schulstraße/Bürgermeister-Graber-Straße in die Bürgersprechstunde. Optisch führe der Straßenbereich zu Verunsicherungen. Insbesondere Autofahrer, die von der Staatsstraße aus in die Bürgermeister-Graber-Straße einbiegen, beachteten die Vorfahrt der Verkehrsteilnehmer, die von der Schule her kommen, nicht. Die Polizei sei bereits vor Ort gewesen, habe aber keinen Handlungsbedarf gesehen. Der Gemeinderat entschied, eine Straßenmarkierung anbringen zu lassen, um die Verkehrsführung optisch zu verdeutlichen. ● Die neuen Kirchenglocken werden ein Relief des Gemeindewappens erhalten. Die Kirchenstiftung hatte deshalb einen Antrag auf Übernahme der Kosten von 550 Euro gestellt. Dies erzeugte etwas Unmut bei Gemeinderat Mengele: „Wir spenden für die Glocken 15000 Euro. Da stelle ich mir schon die Frage, ob dieser Antrag sein muss.“Dem Antrag wurde mit 7:4 zugestimmt. Die Glocken werden am 30. Juni in Karlsruhe gegossen. ● Eine Fachfirma wird in den nächsten Wochen befallene Bäume spritzen.
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