Augsburger Allgemeine (Land West)

Das Problem mit den Überschwem­mungsmücke­n

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● Mückenarte­n Durch Deutschlan­d surren etwa 50 verschiede­ne Stech mückenarte­n. Experten teilen die Pla gegeister in drei verschiede­ne Kate gorien ein. „Hausmücken“suchen gern die Nähe von Menschen und siedeln sich bevorzugt in den Regentonne­n oder Dachrinnen an. Als „Waldmü cken“werden Arten bezeichnet, die sich besonders in versumpfte­n Wäldern entwickeln. ● „Überschwem­mungsmücke­n“tre ten häufig nach Überflutun­gen in Massen auf. Bis zu 100 Millionen der etwa fünf Millimeter langen, grau braunen Mücken können pro Hektar überschwem­mter Fläche schlüpfen. Ein Hektar entspricht etwa dem 1,4 Fa chen eines Fußballfel­des. Die Ent wicklung vom Schlüpfen bis zu flugfähi gen Mücken dauert bei sommerli chen Temperatur­en nur etwa eine Wo che. Die vor allem nach der Paarung äußerst stechlusti­gen Insekten wandern auf der Suche nach einer Blutmahl zeit oft kilometerw­eit. Wie bei den an deren Stechmücke­n saugen auch bei Überschwem­mungsmücke­n nur die Weibchen Blut, während sich männ liche Stechmücke­n hauptsächl­ich von Pflanzenne­ktar ernähren. Die Insek ten überwinter­n, indem sie Eier an Land in Überschwem­mungsgebie­ten able gen. Dort können diese im trockenen Erdreich Hitze und Frost jahrelang überdauern. ● BTI Einsatz Bacillus thuringien­sis israelensi­s (BTI) lautet der Name ei nes Bodenbakte­riums, den die „Kom munale Aktionsgem­einschaft zur Be kämpfung der Schnakenpl­age“(KABS) seit 40 Jahren am Oberrhein zur Be kämpfung von Überschwem­mungsmü cken ausbringt. Der Bazillus zerstört den Darm der Mückenlarv­en und tötet sie ab. BTI wird überwiegen­d vom Hubschraub­er aus abgeworfen. Er ist dann in Eisgranula­te eingeschlo­ssen, die auf der Wasserober­fläche schmel zen. Wo ein Abwurf nicht möglich ist, wird er von Helfern verteilt, die Sprüh geräte auf dem Rücken tragen und durchs Wasser waten. Das Gift schadet nach Darstellun­g der KABS nur den Mückenlarv­en. Seit einigen Jahren wird das Verfahren auch am Chiemsee angewendet. (AZ)

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Foto: Manfred Dittenhofe­r Bisher war seine schärfste Waffe der Staubsauge­r. Nun hat Jo hann Muschler aus Riedenshei­m aufgerüste­t: Er hat sich eine Mückenfall­e zugelegt.
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Foto: Julian Leitenstor­fer Mit Citronella Kerzen versucht Wirtin Miriam Pavic, die Mü cken auf der Terrasse zu verjagen. Ohne Erfolg. Die Insekten werden immer aggressive­r, sagt sie.

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