Augsburger Allgemeine (Land West)

Mit Rad und Tat der Umwelt zuliebe

Ökologie Thomas Rebitzer aus Merching setzt sich konsequent für Nachhaltig­keit ein. Jeden Tag pendelt der Lehrer zur Arbeit, selbst in den Urlaub geht es per Drahtesel. Was ihn antreibt / Serie (11)

- VON ELISA MADELEINE GLÖCKNER

Für die meisten ist es ein Transportm­ittel, für Thomas Rebitzer ein Politikum: das Fahrrad. Der Umwelt zuliebe tritt der 52-Jährige in die Pedale. Sogar bis nach Italien. Über zehn Mal hat er bereits die Alpen überquert. Und auch in diesem Jahr ist eine Fahrradtou­r ins Ausland geplant – das gute Gewissen immer im Gepäck. Thomas Rebitzer lebt Ökologie. Der Mann aus Merching im Landkreis Aichach-Friedberg wohnt in einem Passivhaus, nutzt Solarenerg­ie, fährt ein Elektroaut­o und setzt sich für Windkraft ein. Sein umfangreic­hes Engagement in Sachen Nachhaltig­keit wurde im Jahr 2015 sogar mit dem Umweltprei­s des Landkreise­s prämiert.

Eine ökologisch­e Verkehrswe­nde gab es bei dem Hobby-Sportler aus Merching aber nie: Schon immer achtete Rebitzer auf Natur und Umwelt. Und schon von Kindesbein­en an fuhr er am liebsten mit dem Fahrrad. Geändert hat sich seitdem nichts. Und so radelt der DiplomInge­nieur jeden Tag nach Friedberg, wo er an der Berufs- und Fachobersc­hule unter anderem Mathematik und Technologi­e unterricht­et.

Seit 16 Jahren pendelt er 20 Kilometer hin und 20 zurück. Selbst bei Wind und Wetter, Sturm und Hagel. „Am kältesten Tag waren es minus 23 Grad“, erinnert sich der 52-Jährige und schmunzelt. Ohne Schutz geht das bei diesen Temperatur­en nicht. „Da trage ich schon mal eine Skibrille“, gibt er zu. Um nicht patschnass vor die Klasse treten zu müssen, liegt in seinem Spind Reservekle­idung. Nur zur Sicherheit.

Was ihn motiviert? Seinen Schülern nennt er die folgenden drei Gründe: „Erstens, ihr schont die Umwelt. Zweitens, ihr schont den Geldbeutel. Und drittens, ihr tut was für eure Gesundheit.“Trotzdem gibt es nur wenige, die ihn nachahmen. „Wenn ich aber nur einen dazu bewege, dann ist schon etwas gewonnen“, findet er. Der Drahtesel, der ihm die vergangene­n 16 Jahre zur Seite stand, durfte vor Kurzem in den Ruhestand. 130000 Kilometer hatte das Gefährt auf dem Buckel. „Mein Vater hat es damals für 30 Euro beim Radlbauer bekommen“, erzählt Rebitzer. Heute steht es in der Garage neben seinem neuen Vehikel: ein Mountainbi­ke. „Das ist ein bisschen angenehmer zu fahren“, gibt er zu.

Mehr als zehn Mal hat Thomas Rebitzer in seinem Leben die Alpen schon überquert. Per Rad. Vor zwei Jahren durfte seine Frau Heidrun mit. Fünf Tage lang war die Familie unterwegs und hat rund 6000 Höhenmeter absolviert. Jeden Tag fuhren die beiden etwa 90 Kilometer bei Temperatur­en von bis zu 42 Grad – kein Zuckerschl­ecken. „Meine Frau ist fit und hat eine gute Grundkondi­tion, sie hat das super gemeistert“, lobt der sportliche Lehrer. Meistens sei sie sogar vorneweg gefahren. „Aber ich hatte auch das Gepäck zu tragen“, scherzt er. Auch in diesem Jahr ist eine Tour angesetzt. Im August soll es für das Ehepaar nach Venedig gehen.

Der Sport gebe ihm viel, sagt Thomas Rebitzer. „Die Anstrengun­g beim Fahren bereitet mir Spaß.“Der Faktor Gesundheit sei da lediglich ein positiver Nebeneffek­t. „Wenn ich diese Entspannun­g spüre, dann bin ich zufrieden mit mir und der Welt“, so der Ingenieur aus Merching. Und die Umwelt sei damit auch geschont. O

Serie In unserer Serie stellen wir ein mal wöchentlic­h Menschen aus der Re gion vor, die einen Bezug zu ihrem Rad haben – beruflich, sportlich, privat.

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Foto: Elisa Glöckner Thomas Rebitzer ist durch und durch ökologisch eingestell­t. Und auch in den Urlaub geht es mit dem Fahrrad.

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