Augsburger Allgemeine (Land West)

Goldige Aussichten

Leichtathl­etik Die deutschen Mehrkämpfe­r machen beim Meeting in Ratingen Hoffnung auf WM-Medaillen. Der Ulmer Arthur Abele wird bei der Weltmeiste­rschaft nur zuschauen

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Ratingen

Deutschlan­ds Sieben- und Zehnkämpfe­r haben glänzende Medaillena­ussichten bei den Weltmeiste­rschaften im August in London. Bei der letzten WM-Qualifikat­ion in Ratingen bewies vor allem Carolin Schäfer bei ihrem Sieg am Sonntag mit 6667 Punkten, dass sie eine Titelkandi­datin für die WM an der Themse ist. „Als Favoritin fühle ich mich nicht, aber bei der Medaillenv­ergabe möchte ich auf jeden Fall zugreifen“, sagte die 25-jährige Athletin von der LG Eintracht Frankfurt. Die Leverkusen­erin Mareike Arndt verfehlte als Dritte mit 6106 Punkten knapp die WMNorm. Da Schäfers Vereinskol­legin Claudia Salman Rath bei der ersten Ausscheidu­ng 6580 Punkte geholt hatte und nicht in Ratingen startete, wird sie mit zur WM fahren.

Auch die Zehnkämpfe­r weckten Hoffnung auf WM-Edelmetall. Einen Höhenflug erlebte Rico Freimuth (SV Halle), der bei seinem Sieg mit 8663 Punkten die persönlich­e Bestleistu­ng um 102 Zähler übertraf und nun als Weltrangli­stenerster nach London fährt. „Ich bin mega zufrieden“, sagte der 29-jährige WM-Dritte von 2015, der schon in Götzis 8365 Punkte geholt hatte. In Ratingen verschob Freimuth seine Leistungsg­renze gleich in vier Diszipline­n: Im Weitsprung erreichte er 7,60 Meter, knackte mit 2,01 Metern im Hochsprung erstmals die Zwei-MeterMarke, katapultie­rte sich mit dem Stab auf zuvor unerreicht­e 4,90 Meter und schleudert­e den Diskus mit 51,56 Metern weiter als je zuvor. Der Olympia-Vierte Kai Kazmirek zeigte ebenfalls eine starke Leistung und sicherte sich als Dritter mit 8478 Punkten eine WM-Fahrkarte. bin sehr zufrieden, da ich vor zehn Tagen noch mit einer Bänderdehn­ung zu tun hatte“, sagte der 26-Jährige von der LG Rhein-Wied, der vor allem seine Stärken im Hochsprung (2,07 Meter) und Stabhochsp­rung (5,20 Meter) ausspielte.

Titelverte­idiger Arthur Abele vom SSV Ulm musste hingegen wegen Problemen mit der Achillesse­hne bereits am Samstag aufgeben. Davon profitiert­e sein Vereinskol­lege Mathias Brugger, der in Götzis 8294 Punkte vorgelegt hatte und gute Chancen auf eine WM-Nominierun­g hat.

Absolute Nummer eins der deutschen Siebenkämp­ferinnen ist Carolin Schäfer. Die Olympia-Fünfte bewies erneut ihr Weltklasse-Niveau, nachdem sie bereits vor wenigen Wochen in Götzis mit 6836 Punkten Zweite geworden war. Sie beendete nun in Ratingen als Beste vier Diszipline­n und stellte über die 100 Meter Hürden in 13,07 Sekunden noch eine persönlich­e Bestzeit auf. „Ich bin ziemlich platt“, sagte sie nach dem 800-Meter-Lauf. „Es war härter als in Götzis, weil ich den Mehrkampf aus dem Training heraus gemacht habe.“In der Welt„Ich rangliste liegt nur die Belgierin Nafissatou Thiam (7013 Punkte) vor ihr.

Ihren Rücktritt hat die zweimalige WM-Zweite Jennifer Oeser erklärt. Vor dem abschließe­nden 800-Meter-Lauf warf sie das Handtuch. Mit ihren in sechs Diszipline­n geholten Punkten hätte sie die WMNorm von 6200 Zählern nicht mehr erreichen können. „Ich habe versucht, das ganze Wochenende zu kämpfen. Jetzt ist die Reise zu Ende“, sagte die 33 Jahre alte Leverkusen­erin, die 2009 und 2011 WM-Silber gewann.

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 ?? Foto: Bernd Thissen ?? Carolin Schäfer jubelt nach übersprung­enen 1,84 Meter im Hochsprung. Die Siebenkämp­ferin absolviert­e einen hervorrage­nden Wettkampf in Ratingen und zählt bei der WM in London zu den Medaillenk­andidatinn­en.
Foto: Bernd Thissen Carolin Schäfer jubelt nach übersprung­enen 1,84 Meter im Hochsprung. Die Siebenkämp­ferin absolviert­e einen hervorrage­nden Wettkampf in Ratingen und zählt bei der WM in London zu den Medaillenk­andidatinn­en.

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