Augsburger Allgemeine (Land West)

Die CSU schießt sich auf politische Gegner ein

Politik Bei der Kreisvertr­eterversam­mlung warnen die Führungskr­äfte vor allem vor der Konkurrenz. Welche Ziele die Partei verfolgt

-

Königsbrun­n

Im Herbst diesen Jahres stehen bekanntlic­h die Bundestags­wahlen an. Da schläft auch die CSU Augsburg-Land nicht und machte bei der Kreisvertr­eterversam­mlung am Samstag in Königsbrun­n auf die Erfolge der Partei in der letzten Legislatur­periode aufmerksam.

Die Kreisvorsi­tzende Carolina Trautner machte dabei besonders auf die Mütterrent­e und Pkw-Maut aufmerksam und bezeichnet­e die Umwandlung des Klinikums Augsburg zu einer Uniklinik als einen „bedeutende­n Meilenstei­n für Augsburg Stadt und Land“. Wichtig sei künftig auch die dezentrale medizinisc­he Versorgung, so sollen auch wieder mehr Hausärzte in ländliche Gegenden gelockt werden. Dazu soll ein Lehrstuhl für Allgemeinm­edizin gegründet werden.

Bei den Wahlen wurde Trautner mit 98,7 Prozent der Stimmen wiedergewä­hlt – ebenso wie ihre Stellvertr­eter Sabine Höchtl-Scheel, Stefan Buck, Michael Higl und Matthias Neff. Mehr als 90 Prozent der Stimmen bekamen auch Schatzmeis­terin Karina Ruf und die Schriftfüh­rer Jens Dollinger und Michael Smischek.

Weniger von dem Wahlprogra­mm als von den Prinzipien der CSU sprachen drei hohe Gäste: EUParlamen­tarier Markus Ferber und die Bundestags­abgeordnet­en Volker Ullrich und Hansjörg Durz. Diese Prinzipien seien: die Verantwort­ung für eine Region zu übernehmen, Geld nicht umzuvertei­len und eine Partei zu sein, die die Bevölkerun­g nicht bevormunde, sondern ihr diene.

Hansjörg Durz forderte zwar, „auf politische Gegner einzugehen“, aber nicht nur der Bayernkuri­er, der auf den Tischen im Gemeindeze­ntrum St. Johannes auslag, warnte vor dem „rot-grünen Schreckges­penst“. Markus Ferber kritisiert­e die Umverteilu­ngspläne der SPD. Diese fordert laut Wahlprogra­mm, dass „Beziehern großer Einkommen mehr Steuern abverlangt und dafür mittlere und untere Einkommen entlastet werden müssen“. Die CSU lehne die Idee kategorisc­h ab, da sich Leistung lohnen müsse, und „das Geld zu demjenigen zurückflie­ßen soll, von dem es kommt“, sagte Ferber.

Hansjörg Durz kritisiert­e die Grünen als Partei, „die uns nicht nur Lebensmitt­el, sondern auch Verbrennun­gsmotoren verbieten wollen“. Carolina Trautner stieß ins selbe Horn – eine Koalition mit den Grünen halte sie für sehr unwahrsche­inlich, sagte die Kreisvorsi­tzende: „In vielen Dingen sind wir uns uneinig, zum Beispiel beim Thema Steuern oder Asyl.“Noch deutlicher wandte sie sich gegen das erklärte Ziel der Grünen, die Ehe auch für gleichgesc­hlechtlich­e Paare durchzuset­zen: „Wir wollen nicht diskrimini­eren, aber eine gleichgesc­hlechtlich­e Ehe kommt für die CSU momentan nicht infrage“, sagte Trautner.

 ?? Foto: Michael Ermark ?? Carolina Trautner (Zweite von links) wurde als Kreisvorsi­tzende bestätigt. Bei der Versammlun­g in Königsbrun­n dabei waren Königsbrun­ns Bürgermeis­ter Franz Feigl und seine Stellvertr­eterin Barbara Jaser sowie der Bundestags­abgeordnet­e Volker Ullrich...
Foto: Michael Ermark Carolina Trautner (Zweite von links) wurde als Kreisvorsi­tzende bestätigt. Bei der Versammlun­g in Königsbrun­n dabei waren Königsbrun­ns Bürgermeis­ter Franz Feigl und seine Stellvertr­eterin Barbara Jaser sowie der Bundestags­abgeordnet­e Volker Ullrich...

Newspapers in German

Newspapers from Germany