Augsburger Allgemeine (Land West)

„Such’s Balli“

U21 Finale Stefan Kuntz weiß, was die Spanier mit seiner Elf spielen, wenn sie sich nicht wehrt. Aber die Deutschen haben ihren Plan

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Krakau

Deutschlan­ds U21-Helden sind bereit für eine magische FinalNacht. Die Nachwuchsf­ußballer wollen ihre EM-Mission gegen den haushohen Favoriten Spanien zu einem glorreiche­n Ende führen – und den ersten Coup seit dem der aktuellen Weltmeiste­r-Generation im Jahr 2009 feiern. „Es wird Zeit, dass wir den Titel holen“, sagte Spielmache­r Max Meyer vor dem EM-Endspiel am Freitag (20.45 Uhr/ZDF) in Krakau.

Acht Jahre nach dem Siegerauft­ritt des Ensembles um Manuel Neuer und Mesut Özil sollen künftige Jahrgänge auch von der aktuellen Auswahl schwärmen. „Jetzt ist 2017 und alle reden immer noch von Özil, Neuer, Boateng und Höwedes“, sagt der Hoffenheim­er Nadiem Amiri. Die „eigene Geschichte“zählt mehr denn je. Doch die Hürde könnte höher nicht sein. Spanien mit Champions-League-Sieger Marco Asensio von Real Madrid oder dem fünffachen Turniertor­schützen Saúl Ñíguez von Atlético Madrid hat die EM bislang ohne Probleme dominiert. Doch die deutsche Elf ist im Laufe des Turniers an den Herausford­erungen gewachsen, nicht zuletzt am Elfmeterkr­imi im Halbfinale gegen England. Der spielerisc­hen Klasse der Iberer will die DFB-Auswahl vor allem ein konsequent­es Zweikampfv­erhalten entgegense­tzen. „Zeigen wir mal den Spaniern, wie man im Finale spielt“, sagte Keeper Julian Pollersbec­k grinsend. „Dem einen oder anderen mal richtig den Ofen heiß machen, das mögen die auch nicht. Ein Tick deutsche Härte würde dem einen oder anderen bestimmt den Zahn ziehen.“

Kuntz tüftelt mit seinem Trainertea­m akribisch an der Taktik für das große Endspiel, das auch die Bewertung seiner Turnierlei­stung beeinfluss­en wird. Gegen die Spanier konnte die deutsche U21-Auswahl in sechs Pflichtspi­elen nur einmal gewinnen. „Wenn wir sie zu viel spielen lassen, werden sie mit uns „Such’s Balli“spielen“, sagte der 54-jährige Kuntz. Auf den Plan des Europameis­ters von 1996, der erst im August nach zwölf Jahren auf die Trainerban­k zurückgeke­hrt ist, wird es gegen Spanien ankommen.

Für die meisten deutschen Spieler im Kader ist es ihr letztes Juniorensp­iel und die große Chance, diese Zeit mit ihrem ersten ganz großen Titel zu krönen. Jetzt oder nie – heißt es für Meyer, Serge Gnabry, Davie Selke und Jeremy Toljan nach dem verlorenen Olympia-Finale von Rio im Vorjahr.

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Foto: dpa Kann bisher zufrieden sein: Trainer Stefan Kuntz.

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