Augsburger Allgemeine (Land West)

Kurze Beine, kurzes Geld

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Zu „Bayern verschärft Pensionsre­geln für die Lehrer“(Seite 1) vom 27. Juni: Bayern spart gerne an der Bildung und verfährt gerne nach dem Konzept: kurze Beine, kurzes Geld. Die Misere aus den Kitas wird nach oben in die Schulen weitergere­icht. Dort, wo dann die „wertvollst­en“Kinder sind, am Gymnasium, wird dann auch das beste Gehalt gezahlt. Ungeachtet der Qualität der Arbeit: Wissenscha­ftliche Arbeit ist hier scheinbar wertiger als pädagogisc­he Arbeit. Verdient doch eine Grundschul­lehrerin mit 29 Unterricht­sstunden mindestens 500 Euro weniger als eine vergleichb­are Kollegin am Gymnasium mit 22 Stunden „wissenscha­ftlichen Unterricht­s“. Eine Änderung in der Besoldung ist eine seit langem fällige Forderung der Gewerkscha­ft für Erziehung und Wissenscha­ft.

Wir sind im 21. Jahrhunder­t, das bayerische Schulsyste­m und sein Beamtenrec­ht entstammen noch dem Ständesyst­em des 19. Jahrhunder­ts. Stefan Kohl, Memmingen

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