Augsburger Allgemeine (Land West)
Kein „urbanes Gebiet“
Zum Bericht „B 300: SPD bleibt beim Nein zum Gewerbegebiet“vom 12. Juli: Matti Müller tut mir schon langsam leid! Krampfhaft nach Themen suchend, um den angeblich so dringend benötigten frischen Wind nach Stadtbergen zu bringen, erzeugt der Kandidat doch nur laue Lüftchen! Sein neuester Coup: Er möchte das Gewerbegebiet nördlich der B 300 zu einem „urbanen Gebiet“umwandeln, um dort Menschen kostengünstig wohnen zu lassen, wie er behauptet.
Weiß er überhaupt, was er da fordert? In einem nach der Baunutzungsverordnung definierten urbanen Gebiet sind die Grenzen zwischen ruhebedürftigem Wohnen und krachmachendem Gewerbe aufgehoben. Mehr Lärm, mehr Schmutz, alles zulässig! Die für Wohngebiete geltenden Grenzwerte gelten hier nicht mehr. Wohnen über der Disco oder der Metzgerei im Gebiet „Stadtberger Markt“als Bürger zweiter Klasse, eingeklemmt zwischen zwei Bundesstraßen?
So weit, ein „urbanes Gebiet“einrichten zu müssen, sind wir in Stadtbergen noch lange nicht! Hier gibt es mehrere Bauvoranfragen für den Ortskern, der sicher kein verdichtetes „urbanes Gebiet“, sondern ein lebenswerter Stadtteil mit hohem Wohnwert ist. Wobei aber auch hier das Problem von fehlendem günstigem Wohnraum nicht gelöst wird. Wir sind nun mal als Anhängsel an der Stadt Augsburg Teil der Metropolregion München mit allen Vor- und Nachteilen, ob es uns oder Herrn Müller passt oder nicht.
Walter Lindner, Stadtbergen