Augsburger Allgemeine (Land West)
Wird die Mittelschule zum Schuljahresanfang fertig?
Nach derzeitigem Stand der Arbeiten könnte es eng werden. Bei Estrich, Heizung und Lüftung klemmt’s noch
Gersthofen
Wird die neue Mittelschule in Gersthofen pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahrs fertig? Im Moment bestehen Zweifel daran, wie die Mitglieder des Bauausschusses bei der jüngsten Sitzung erfuhren.
Marc Sauter von der für die Projektsteuerung des Schulneubaus zuständigen Apleona Bauperformance GmbH erläuterte den aktuellen Stand der Arbeiten. „Aus heutiger Sicht ist der Fertigstellungstermin der Mittelschule zum 12. September in Teilen kritisch. Das Problem: „Der Estrich braucht bei dem feuchtwarmen Wetter, wie es in letzter Zeit herrschte, länger, bis er vollständig austrocknet“, so Sauter. Zudem sei er bisher teilweise auch mangelhaft gefertigt worden, sodass nachgebessert werden müsse.
„Weil Parkett verlegt werden soll, empfiehlt es sich umso mehr, den Estrich vollständig austrocknen zu lassen.“Teilweise sei bereits eine Variante verwendet worden, die weniger Zeit für diesen Vorgang brauche. Doch nicht nur da klemme es: „Auch die Heizung und die Lüftung sind nicht im Terminplan“, sagte Sauter.
Im Augenblick läuft im Mittelschul-Neubau der Trockenbau und die Decken werden eingezogen. Auch an der Elektroinstallation wird in vollen Zügen gearbeitet.
Positive Nachrichten überbrachte Marc Sauter hinsichtlich der Kosten. Derzeit sind 95 Prozent der anfallenden Arbeiten vergeben. Aktuell bezifferte er die Gesamtkosten auf 32,974 Millionen Euro. Sie hätten sich durch die kürzlich beschlossene Busumfahrt an der Theresienstraße noch um 25 400 Euro erhöht.
Wie berichtet, wollte die Stadt auf diese Zufahrt für Busse über die enge und von vielen Schülern benutzte Straße verzichten, und stattdessen alle Schulbusse zu einer Haltestelle in der Daimlerstraße lenken. Die Franziskus-Förderschule sowie das Landratsamt bestanden aber auf den Halt im Norden der Mittelschule und unmittelbar bei der Franziskusschule. Denn einige der Förderschüler würden auf dem Weg von der Haltestelle in der Daimlerstraße anderen Schülern in die Mittelschule oder das Gymnasium folgen und sich dort dann nicht mehr auskennen, lautete die Argumentation von Schulleitung und Behörde.
Wenn alle Arbeiten vergeben sind – derzeit stehen hier die Abrissarbeiten für den Schulaltbau noch aus – rechnet der Projektsteuerer mit tatsächlichen Gesamtkosten von voraussichtlich 32,386 Millionen Euro. Das wären gut 580 000 Euro weniger als ursprünglich veranschlagt.
Und der Umstand, dass die Schule am ersten Schultag möglicherweise noch nicht vollständig ihren Betrieb aufnehmen könne, sei nicht so gravierend. „Die Abrissarbeiten sind noch nicht vergeben, der Altbau steht also noch für den Unterricht zur Verfügung, bis der Neubau vollständig fertig ist.“Den Abschluss machen dann die Außenanlagen. Diese sollen bis Juli 2018 fertiggestellt werden.
Doch nach der Fertigstellung ist vor dem Neubau: Denn die Neue Mittelschule ist bereits jetzt um sechs Klassen zu klein – ein Anbau mittelfristig erforderlich. Zumal die neuesten Bevölkerungsprognosen für Gersthofen noch einen deutlichen Anstieg der Schülerzahlen in den nächsten 15 bis 20 Jahren vorhersagen.