Augsburger Allgemeine (Land West)
Der erste Kampf ist gewonnen
Es war ein kurzer Kampf, den die Gewerkschaft Verdi gegen Lidl geführt hat. Kein halbes Jahr hat es gedauert, bis das Unternehmen vom Logistik- zum besser bezahlten Einzelhandelstarifvertrag wechselte. Doch dass dadurch auch andere wirtschaftliche Schwergewichte auf dem Lechfeld – allen voran Amazon – nachziehen, erscheint mehr als fraglich. Denn der OnlineVersandhändler mit seinen neun Logistikzentren in Deutschland wird seit Jahren immer wieder bestreikt. Bei der Bezahlung der rund 12000 fest angestellten Logistikmitarbeiter orientiert sich das Unternehmen am Tarif der Logistikbranche. Einen starren Tarifvertrag lehnt Amazon kategorisch ab, dies passe laut Unternehmenssprechern nicht zu dem dynamischen Unternehmen und dessen Philosophie. Das wird sich auch durch die Entscheidung von Lidl nicht ändern. Weitere Streiks in Graben sind also vorprogrammiert.