Augsburger Allgemeine (Land West)

Vorwurf gegen Audi Chef

Stadler soll Mitarbeite­r angewiesen haben, Infos zu verschweig­en

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Augsburg

In der Diesel-Abgasaffär­e sind Vorwürfe gegen Audi-Chef Rupert Stadler aufgetauch­t. Er soll persönlich angeordnet haben, dass im Umgang mit den US-Umweltbehö­rden Manipulati­onen der Abgasreini­gung in Zusammenha­ng mit dem Zusatzstof­f AdBlue verschwieg­en wurden. Das berichten die Fernsehsen­der NDR, WDR und die Süddeutsch­e Zeitung. AdBlue enthält Harnstoff, der in Diesel-Abgasen gesundheit­sschädlich­e Stickoxide neutralisi­ert.

In dem Bericht heißt es, damalige Audi-Beschäftig­te hätten gegenüber Ermittlern angegeben, den US-Behörden seien bei einem Termin am 19. November 2015 nahe Detroit Informatio­nen vorenthalt­en worden. Die US-Umweltbehö­rden hätten wissen wollen, ob Audi die Schadstoff­werte von Dieselauto­s manipulier­t habe. Stadler, heißt es, soll am Vorabend bei einem Vorbereitu­ngstreffen in einem Hotel in Detroit angeordnet haben, eine Präsentati­on stark zu kürzen. Stadler hat bisher die Diesel-Affäre ohne Verfahren überstande­n.

Die Münchner Staatsanwa­ltschaft hat allerdings ein Bußgeldver­fahren gegen mehrere Audi-Vorstände in der Diesel-Affäre eingeleite­t. Wegen möglicher Verletzung von Aufsichtsp­flichten laufe ein Verfahren gegen unbekannte Vorstände des Autobauers, sagte eine Behördensp­recherin am Freitag. Die Staatsanwä­lte hatten im März bereits ein Strafverfa­hren wegen des Verdachts des Betruges bei Audi eingeleite­t.

Ein von Audi im Februar fristlos gekündigte­r Manager sitzt weiterhin im Untersuchu­ngsgefängn­is und wird jede Woche mehrmals von Beamten des Landeskrim­inalamts vernommen. Die US-Justiz wirft ihm vor, er habe „Audi-Mitarbeite­r angewiesen, Software zu entwickeln und einzubauen“.

Das Manager Magazin hatte vor einer Woche berichtet, vier AudiVorstä­nde sollten demnächst abgelöst werden.

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Rupert Stadler

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