Augsburger Allgemeine (Land West)
Eine neue Schule für die Ärmsten im Land
Soziales Dank Unterstützung aus der Region wird ein Projekt in der Hauptstadt von Simbabwe auf den Weg gebracht. Wie die Hilfe vor Ort konkret aussieht
Es ist eine der ärmsten Siedlungen in Harare, der Hauptstadt von Simbabwe. In dem afrikanischen Land, das von Diktator Robert Mugabe, 93, regiert wird, haben die Menschen in der Siedlung Hopely wenig Perspektiven. Leidtragende der Situation sind vor allem Kinder. Durch Initiative der Bewohner wurde im Jahr 2010 die „Rising Star Schule“in der Siedlung gegründet. Seitdem werden über 500 Kinder unter einfachsten Bedingungen unterrichtet. Lehrer arbeiten ehrenamtlich. Zunächst dienten Zeltplanen und Lehmunterstände als Klassenräume. Die später errichteten „Schulgebäude“sind zu eng, wenig belichtet, bieten ungenügend Schutz während der Regenzeit und entsprechen nicht den notwendigen Standards. An dieser Situation soll sich nun auch dank der Unterstützung aus Augsburg Schritt für Schritt etwas zum Guten ändern. Auf lange Sicht soll ein Schulcampus entstehen, der bis zu 1000 Schüler aufnehmen soll.
Die Patrizia KinderHaus-Stiftung engagiert sich. Ein neues Kinderhaus entsteht – als Schulprojekt. Ziel ist es, die Lernbedingungen zu verbessern. „Wir arbeiten hier mit mehreren Partnern zusammen“, sagt Alexander Busl von der Stiftung. Ein erster Gebäudekomplex, in den 170000 Euro investiert werden, ist nun fertig. Vier Klassenräume für 200 Schüler stehen zur Verfügung. Die Patrizia-Stiftung engagiert sich bei den Baukosten. Vorangetrieben wird der Bau der Schule vom Verein „Ingenieure ohne Grenzen“und zwei Architektinnen aus Stuttgart, die während des ersten Bauabschnitts ein halbes Jahr in Simbabwe weilten. Das Projekt ist perspektivisch auf Hilfe zur Selbsthilfe ausgerichtet, erläutert Busl. Das heißt, Bauarbeiter werden vor Ort geschult. In Eigenregie soll die Schule ausgebaut werden.
Das Kinderhaus in Simbabwe ist mittlerweile das 15. Projekt weltweit, das die Patrizia KinderHausStiftung angeht. Finanzielle Unterstützung kommt dabei von heimischen Partnern. So engagierten sich in der Vergangenheit die Wirtschaftskanzlei Sonntag & Partner und die Fürst Fugger Privatbank. Im Jahr 2016 hatten Studierende der Hochschule Augsburg ein Kinderkrankenhaus in Tansania vollständig renoviert und neu organisiert. Bei vier Aufenthalten hatten mehr als 30 Studierende verschiedener Fachrichtungen die Raumaufteilung der Klinik neu konzipiert und neue Sanitärbereiche geschaffen.