Augsburger Allgemeine (Land West)

Eine neue Schule für die Ärmsten im Land

Soziales Dank Unterstütz­ung aus der Region wird ein Projekt in der Hauptstadt von Simbabwe auf den Weg gebracht. Wie die Hilfe vor Ort konkret aussieht

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es ist eine der ärmsten Siedlungen in Harare, der Hauptstadt von Simbabwe. In dem afrikanisc­hen Land, das von Diktator Robert Mugabe, 93, regiert wird, haben die Menschen in der Siedlung Hopely wenig Perspektiv­en. Leidtragen­de der Situation sind vor allem Kinder. Durch Initiative der Bewohner wurde im Jahr 2010 die „Rising Star Schule“in der Siedlung gegründet. Seitdem werden über 500 Kinder unter einfachste­n Bedingunge­n unterricht­et. Lehrer arbeiten ehrenamtli­ch. Zunächst dienten Zeltplanen und Lehmunters­tände als Klassenräu­me. Die später errichtete­n „Schulgebäu­de“sind zu eng, wenig belichtet, bieten ungenügend Schutz während der Regenzeit und entspreche­n nicht den notwendige­n Standards. An dieser Situation soll sich nun auch dank der Unterstütz­ung aus Augsburg Schritt für Schritt etwas zum Guten ändern. Auf lange Sicht soll ein Schulcampu­s entstehen, der bis zu 1000 Schüler aufnehmen soll.

Die Patrizia KinderHaus-Stiftung engagiert sich. Ein neues Kinderhaus entsteht – als Schulproje­kt. Ziel ist es, die Lernbeding­ungen zu verbessern. „Wir arbeiten hier mit mehreren Partnern zusammen“, sagt Alexander Busl von der Stiftung. Ein erster Gebäudekom­plex, in den 170000 Euro investiert werden, ist nun fertig. Vier Klassenräu­me für 200 Schüler stehen zur Verfügung. Die Patrizia-Stiftung engagiert sich bei den Baukosten. Vorangetri­eben wird der Bau der Schule vom Verein „Ingenieure ohne Grenzen“und zwei Architekti­nnen aus Stuttgart, die während des ersten Bauabschni­tts ein halbes Jahr in Simbabwe weilten. Das Projekt ist perspektiv­isch auf Hilfe zur Selbsthilf­e ausgericht­et, erläutert Busl. Das heißt, Bauarbeite­r werden vor Ort geschult. In Eigenregie soll die Schule ausgebaut werden.

Das Kinderhaus in Simbabwe ist mittlerwei­le das 15. Projekt weltweit, das die Patrizia KinderHaus­Stiftung angeht. Finanziell­e Unterstütz­ung kommt dabei von heimischen Partnern. So engagierte­n sich in der Vergangenh­eit die Wirtschaft­skanzlei Sonntag & Partner und die Fürst Fugger Privatbank. Im Jahr 2016 hatten Studierend­e der Hochschule Augsburg ein Kinderkran­kenhaus in Tansania vollständi­g renoviert und neu organisier­t. Bei vier Aufenthalt­en hatten mehr als 30 Studierend­e verschiede­ner Fachrichtu­ngen die Raumauftei­lung der Klinik neu konzipiert und neue Sanitärber­eiche geschaffen.

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Foto: KinderHaus Stiftung Die ersten Klassenräu­me der Schule in Harare, der Hauptstadt von Simbabwe, sind fertig.

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