Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Zusser trotzen dem Regen
Auftakt Gestern Abend wurde das Schlossfest in Zusmarshausen eröffnet. Das Wetter ist schlecht, aber das stört die Gäste kaum. Nur zwei Programmpunkte müssen nach drinnen verlegt werden
Zusmarshausen
Der Himmel ist grau verhangen, es regnet – und die Zusmarshauser feiern trotzdem. Irische Klänge erfüllen den Strasserhof. Auf der Bühne spielt „Next Friday“, eine Band mit Musikern aus dem Raum Dinkelscherben. Vor der Bühne stehen ein paar Handvoll Zuschauer, wetterfest eingepackt und mit bunten Schirmen in der Hand. Sie tanzen im Regen, die Stimmung ist gut. Auch wenn sich wohl alle zum Schlossfest-Auftakt besseres Wetter gewünscht hätten. In den Höfen in der Ortsmitte wäre es schließlich an lauen Sommerabend besonders schön.
Aber das Wetter meint es nicht gut mit den Zusmarshausern. Zum zweiten Mal – die Premiere war 2011 – findet an diesem Wochenende das Schlossfest statt. An vier Tagen, vom gestrigen Freitag bis zum Montag, sollen auf den vier Bühnen im Schloss-, Strasser-, Springhof und im Heuboden etwa 30 Bands und Gruppen auftreten. Von Blasmusik bis Rock ist alles dabei, lokale Gruppen treten genauso auf wie überregional bekannte Künstler. Dutzende Ehrenamtliche haben das Fest in den vergangenen Monaten vorbereitet, die örtlichen Vereine kümmern sich um die Bewirtung und das Rahmenprogramm. Freitagmittag haben sie zusammen entschieden: Wir ziehen das auch bei Regen durch. Alle Programmpunkte finden statt, fast alle Buden sind am Freitagabend geöffnet. Und es kommen erstaunlich viele Besucher.
Nur zwei Aktionen werden nach drinnen verlegt: die Eröffnungsfeier und der Tanzmarathon. Und so wird es am Abend eng im großen Saal des Tanzstudios „Let’s dance“, wo die Ehrengäste und Organisatoren die Gäste begrüßen und Moderator Marcel Courvoisier von den Bettschonern fröhlich betont: „Ein Zusser lässt sich doch von so ein bisschen Pipi von oben die Laune nicht verderben!“Kräftiger Applaus. Wie es sich für ein gescheites Fest gehört, sticht Bürgermeister Uhl dann das erste Fass Bier an – mit vier Schlägen und viel Schaum.
Und Uhl ist gleich nochmal gefragt: Nach der offiziellen Eröffnung startet der BoogieWoogie-Tanzmarathon. Neben den Gastgebern Rudi und Lucie Holland und weiteren befreundeten Tanzpaaren grooven auch der Bürgermeister und seine Frau Manuela mit – er trägt rote Fliege und rote Lackschuhe, sie ein rotes Kleid mit weißen Punkten.
Zwölf Stunden lang wollten die Paare tanzen, bis um 7 Uhr am heutigen Samstagmorgen. Zuerst zu den Klängen der Münchner Band „Flat out“, zu später Stunde dann zur Musik von der Platte. Zum Spaß. Und für den guten Zweck. Denn für jede Stunde spenden Sponsoren einen bestimmten Betrag. Das Geld soll an die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung, und soziale Zwecke in der Marktgemeinde gehen.
Der Auftakt des Schlossfests war jedenfalls gelungen, findet nicht nur „Schlossherr“Hubert Droste. Er ist der Chef der Forstbetriebsgemeinschaft Zusmarshausen, die seit 2005 ihren Sitz in dem altehrwürdigen Gebäude hat. Zum Fest hat es eine stimmungsvolle bunte Beleuchtung bekommen. Droste freut sich über das schöne Ambiente, das die Organisatoren geschaffen haben – und hofft wie viele auf die kommenden Tage. Das Wetter soll am Samstag und Sonntag ja wärmer und weitgehend trocken werden. Und zum Finale am Montag dann sogar richtig sommerlich.