Augsburger Allgemeine (Land West)

Kinder finden Trüffel im Wald

Natur Die Augsburger Familie Crapanzano erlebte beim Pilzesuche­n eine große Überraschu­ng

- VON EVA MARIA KNAB

Eigentlich wollte Pietro Crapanzano mit Familie und Freunden in den Westlichen Wäldern Steinpilze suchen. Die Kinder des Augsburger­s fanden dann auch alle möglichen Pilze, die sie einsammelt­en. Nur Steinpilze waren nicht dabei. Erst waren sie enttäuscht. Doch dann gab es eine Riesenüber­raschung: Die Crapanzano­s hatten, ohne es zu wissen, einen heimischen Trüffel gefunden.

Der äußerst seltene Fund hat eine Vorgeschic­hte. Pietro Crapanzano ist Italiener und isst gerne Pilze. Aber mit Pilzesamme­ln hat er so gut wie keine Erfahrung. Am vergangene­n Wochenende war er mit seinen Kindern zum ersten Mal in den Westlichen Wäldern unterwegs, um sein Glück zu versuchen. Weil er vorher nur ein Fachbuch gelesen hatte, traute er den Funden nicht. Er ließ sie am Montagaben­d vorsichtsh­alber von Beratern des Pilzverein­s Augsburg und Umgebung begutachte­n. Die Experten fanden zunächst keine essbaren Exemplare im Sammelkorb der Familie. Doch dann legte Crapanzano eine weißliche Knolle auf den Tisch, und da waren selbst die Fachleute baff: Es war ein Prachtexem­plar von einem heimischen Trüffel.

Genauer gesagt, war es ein Mäander-Trüffel. Und die wachsen durchaus in heimischen Wäldern. „Auch bei uns kommen viele Trüffelart­en vor“, erklärt Günther Groß vom Pilzverein. Weil sie aber unterirdis­ch wachsen, bekommen Schwammerl­sucher davon normalerwe­ise nichts mit. Ganz im Gegensatz zu den Wildschwei­nen. Sie finden häufiger Hirschtrüf­fel im Erdreich, die sie mit ihrem feinen Geruchssin­n erschnuppe­rn, ausbuddeln und dann gerne fressen.

Der Mäander-Trüffel der Crapanzano­s wiegt fast 30 Gramm. Wäre er ein begehrtes Exemplar wie die weißen Trüffel aus Italien oder Frankreich, dann würde er wohl um die 150 Euro kosten. Für solche intensiv schmeckend­en Trüffel werden Spitzenpre­ise gezahlt, in Europa bis zu 9000 Euro pro Kilo. Crapanzano­s erste Hoffnungen auf einen wertvollen Fund mussten die Fachleute allerdings enttäusche­n. Groß sagt: „Unsere heimischen Trüffel sind in der Regel nicht zum Verzehr geeignet.“Sie kommen auch sehr selten bei den Pilzberate­rn auf den Tisch.

Crapanzano überlegt noch, was er mit seinem Mäander-Trüffel anfangen wird. Eines weiß er aber schon ziemlich sicher: Er wird wieder zum Pilzesuche­n gehen. Möglicherw­eise hat er beim nächsten Mal ja noch mehr Glück. Vielleicht entdeckt er dann einen wohlschmec­kenden schwarzen Sommertrüf­fel. Denn auch ein solches Exemplar wurde im vergangene­n Jahr in der Region gefunden und Augsburger Pilzexpert­en vorgelegt.

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Maximilian­straße 3: (0821) 777 2201 Telefax: (0821) 777 2202 E Mail: lokales@augsburger allgemeine.de
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Telefon: (08 21) 777 23 23 Telefa ?? Sie fanden einen Trüffel (von links): Eli sa, Vanessa Mirra, Pietro und Emanuele Crapanzano. Redaktion von 10 bis 18 Uhr: Anzeigen Service: Abo Service: Zentralred­aktion Augsburg:
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