Augsburger Allgemeine (Land West)

Das sagt der Bürgermeis­ter

-

Welche Vorteile hat die geplante Bebauung für Horgau?

Thomas Hafner: Der Gemeindera­t hat sich einstimmig für dieses Wohnprojek­t ausgesproc­hen, da damit ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfä­higkeit von Horgau realisiert werden kann. Hier wird ein dringend benötigtes, bisher nicht vorhandene­s Angebot an barrierefr­eiem Mietwohnra­um für alle Bevölkerun­gsschichte­n sowie Praxen und Wohngruppe­n geschaffen. Weitere Gründe sind: ● Umweltpoli­tisch und energietec­hnisch sinnvolle Nachverdic­htung im Ortszentru­m ohne zusätzlich­en Landverbra­uch am Ortsrand. ● Bessere Ausnutzung und Wirtschaft­lichkeit der vorhandene­n Infrastruk­tur (Wasser, Kanal, Straßen etc.), davon profitiere­n alle Nutzer dieser Einrichtun­gen durch die Verteilung der in den kommenden Jahren anfallende­n Sanierungs­kosten auf mehr „Schultern“. ● Belebung des Ortskerns für ein lebendiges Dorf in Zukunft. ● Verhinderu­ng der Abwanderun­g von Senioren und jungen Leuten aufgrund fehlenden Wohnrauman­gebots. ● Dorfgerech­te und attraktive Bebauung einer schwierig zu erschließe­nden Baulücke. ● Für die Gemeinde kostenlose Erschließu­ng wertvoller Bauflächen. ● Mehrgenera­tionenwohn­en, Betreutes Wohnen und Familienwo­hnungen werden möglich. ● Angebote an Räumlichke­iten für ärztliche Versorgung, Wohngruppe­n. ● Verbesseru­ng der Erschließu­ng durch Fußwegever­bindungen und Kanalentla­stung. ● Steigerung der Attraktivi­tät Horgaus für Einzelhand­el und Gewerbetre­ibende. ● Schaffung von bezahlbare­m und barrierefr­eiem Wohnraum für das Bevölkerun­gswachstum in unserer Region.

Die Bürgerinit­iative kritisiert, dass die Gemeinde keinen Einfluss darauf hat, wer in die neue Wohnanlage zieht, ob sie also tatsächlic­h integrativ und sozial gefördert wird. Was sagen Sie dazu?

Hafner: Das ist grundsätzl­ich richtig, da es sich um eine private Wohnanlage handelt und die Gemeinde nicht der Investor ist. Allerdings ist die Gemeinde in die Verhandlun­gen mit der Regierung, dem Landratsam­t und den Trägern der freien Wohlfahrts­pflege mit eingebunde­n und hat auch aufgrund der Seriosität des über 160 Jahre alten Bauunterne­hmens Deurer keinen Zweifel an der Konzeption der Planung. Im Übrigen werden nur etwa 50 Prozent der Wohnungen sozial gefördert. Die Wohnanlage bleibt komplett im Eigentum der Firma Deurer, die sich um alle Belange kümmert und als Ansprechpa­rtnerin dauerhaft zur Verfügung steht.

Wie geht es weiter, wenn die Bürgerinit­iative mit ihrem Anliegen Erfolg hat?

Hafner: Dann wird die Bauleitpla­nung natürlich gestoppt und die Grundstück­seigentüme­rin muss sich überlegen, ob und was sie in Horgau noch investiere­n möchte. Dies wäre meiner Meinung nach ein schlechtes Signal für die künftige Entwicklun­g Horgaus.

Wie geht es weiter, wenn die Bürgerinit­iative mit ihrem Anliegen scheitert und das Ratsbegehr­en Erfolg hat?

Hafner: Dann wird der Bebauungsp­lan, vorausgese­tzt das Verfahren kann erfolgreic­h abgeschlos­sen werden, in Kraft gesetzt und der Bauwerber kann entspreche­nd dieser klaren Vorgaben Bauanträge einreichen und nach Genehmigun­g seine Bebauung umsetzen. Mit dem ersten Bauabschni­tt könnte bereits 2018 begonnen werden und die ersten Bewohner könnten Ende 2019 einziehen. Bürgermeis­ter Thomas Hafner hat unsere Fragen für die Gemeinde Horgau beantworte­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany