Augsburger Allgemeine (Land West)

Augsburg – Nürnberg: ein Dauerbrenn­er

Gegen keine andere Mannschaft haben die Panther in der jüngeren Vergangenh­eit häufiger gespielt. Zuletzt setzte es zwei knappe Niederlage­n. Jetzt aber haben sich die Vorzeichen geändert: Das Glück ist zurück

- VON ANDREAS KORNES Panther Kapitän Steffen Tölzer

Montag frei, Dienstag nur lockeres Training. Erst ab Mittwoch zog Panther-Trainer Mike Stewart die Zügel in dieser Woche wieder etwas straffer. Stressige Tage liegen hinter seiner Mannschaft. Das heutige Auswärtssp­iel in Nürnberg (19.30 Uhr) ist die 13. Partie in den vergangene­n fünf Wochen. Der Zeitplan ist so straff, da die Deutsche Eishockey Liga (DEL) im Februar während der Olympische­n Spiele pausiert. Während viele andere Mannschaft­en schon eine ganze Reihe Verletzte haben, ist der Kader der Augsburger bisher gut durch die Saison gekommen und momentan vollzählig. Das spricht für die körperlich­e Fitness und Belastungs­steuerung, was in den Aufgabenbe­reich von Athletiktr­ainer Sven Herzog fällt.

Zuletzt fehlte nur Thomas J. Trevelyan wegen eines grippalen Infekts. Der Kanadier stand allerdings auch schon vor seiner Erkrankung nicht im Kader. Grund: Für den Ende November verpflicht­eten Torwart Olivier Roy haben die Panther ihre zehnte Ausländerl­izenz vergeben, in der DEL dürfen aber nur neun Ausländer spielen. Vermutlich wird Trevelyan auch heute Abend in Nürnberg wieder nur die Zuschauerr­olle bekommen, denn warum sollte Stewart sein Erfolgsrez­ept der vergangene­n drei Spiele ändern? Gegen Bremerhave­n (3:1), Wolfsburg (5:3) und Düsseldorf (3:2 n. V.) stand Roy im Tor, Trevelyan saß auf der Tribüne.

Bestätigen wollte Stewart das gestern nicht, der Gegner soll möglichst lang im Unklaren gelassen werden. Darüber hinaus dürfte es im Duell zwischen Augsburg und Nürnberg aber keine Geheimniss­e mehr geben. Das heutige Aufeinande­rtreffen ist das 16. in dieser und der vergangene­n Saison (inklusive Playoffs, Hauptrunde und Freundscha­ftsspiele).

„Wir wissen genau, wie sie spielen“, bestätigt Stewart. „Sie brauchen nicht viele Chancen, um ihre Tore zu machen.“Vor allem die erste Sturmreihe mit Patrick Reimer, Yasin Ehliz und David Steckel ist brandgefäh­rlich und kommt immer besser in Schwung. Das blitzschne­lle Umschalten von Defensive in Offensive ist die große Stärke der Mannschaft von Trainer Rob Wilson. Zudem verfügt der DEL-Spitzenrei­ter über die beste Abwehr der Liga. „Wir brauchen eine super Teamleistu­ng, wenn wir da bestehen wollen“, fordert Stewart. „Es reicht nicht, nur deren erste Reihe auszuschal­ten. Nürnberg ist durch die Bank stark besetzt.“Er sagt aber auch: „In den drei bisherigen Spielen dieser Saison haben wir immer gut ausgeschau­t.“Einem klaren 4:0-Heimsieg folgten zwei knappe Niederlage­n (1:2 und 2:3).

Einer, auf den heute viel Arbeit zukommen wird, ist Verteidige­r Steffen Tölzer. Der Kapitän sieht seine Mannschaft aber im Aufwind. „Wir haben uns das Glück zurückerar­beitet“, sagt er. Spiele wie das gegen Düsseldorf, „hätten wir vor ein paar Wochen noch mit einem Tor verloren. Jetzt gewinnen wir es.“Sein Erfolgsrez­ept ist denkbar einfach: „Immer weitermach­en und an sich glauben. Irgendwann muss der Knoten ja platzen. Und antreten müssen wir so oder so. Ich kann nicht sagen: Ich bleib jetzt daheim und lass die anderen gewinnen.“

Auch die Verpflicht­ung von Roy habe der Mannschaft in einer Phase mit vielen Niederlage­n einen zusätzlich­en Kick gegeben. „Außerdem pushen sich die drei Torhüter jetzt in jedem Training gegenseiti­g.“Das gelte aber grundsätzl­ich, „also auch, wenn wir acht Verteidige­r oder mehrere Stürmer haben – das gibt immer einen Wettkampf um die Plätze und ist nie verkehrt.“

„Wir haben uns das Glück zurückerar­beitet.“

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Auf Panther Kapitän Steffen Tölzer (links) und Torwart Olivier Roy kommt heute in Nürnberg viel Arbeit zu. Die Franken stehen an der Tabellensp­itze.
Foto: Siegfried Kerpf Auf Panther Kapitän Steffen Tölzer (links) und Torwart Olivier Roy kommt heute in Nürnberg viel Arbeit zu. Die Franken stehen an der Tabellensp­itze.

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