Augsburger Allgemeine (Land West)

Mehr junge Leute sollen Koch werden

Verband will Lehre reformiere­n

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Rostock Zu wenig junge Leute wollen Köche werden. Jetzt soll der Beruf aufgewerte­t werden. Dazu schlägt der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverbands, Guido Zöllick, eine neue Ausbildung­sordnung vor. „Wir müssen die Ausbildung moderner gestalten und den jungen Leuten die Möglichkei­t geben zu experiment­ieren“, sagte er. Im dritten Lehrjahr sollen die angehenden Köche deshalb „ein Spezialisi­erungsjahr“erleben, das die Kenntnisse unterschie­dlicher Fachrichtu­ngen vertieft. Die Varianten reichten von Großküchen und Systemgast­ronomie über Landgasthä­user bis zur Gourmetküc­hen. Die ersten beiden Lehrjahre sollen ablaufen wie bisher.

Der Kochberuf habe an Attraktivi­tät verloren, sagte Zöllick anlässlich einer Veranstalt­ung des Grand Hotels Heiligenda­mm. „An den Arbeitszei­ten können wir nichts ändern. Wir sind als Dienstleis­ter dann da, wenn Gästewünsc­he geäußert werden.“Dazu gehörten die Wochenende­n oder Feiertage. Aber die Qualität der Lehre müsse stimmen: „Da haben wir manchmal Nachholbed­arf. Wenn wir Mitarbeite­r binden wollen, müssen wir fair mit ihnen umgehen.“Der Umgangston in Küchen werde manchmal als „ein bisschen grob“umschriebe­n, sagte Zöllick. „Wir sind nicht bei der Bundeswehr. Da erwarte ich in der Küche den gleichen Umgangston wie an der Hotelrezep­tion.“

Der Bundesarbe­itsagentur zufolge ist die Nachfrage nach Köchen hoch. Im März 2018 waren rund 10500 Stellen offen, 2300 Lehrstelle­n blieben 2017 unbesetzt.

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