Augsburger Allgemeine (Land West)
25 Tonnen Hilfsgüter aus den Stauden
Am Freitag gehen zwei vollgepackte Sattelzüge auf die Reise in die armen Gegenden Rumäniens
Langenneufnach/Stauden Einen regelrechten Ansturm auf ihre Sammelstelle erlebten diesmal die ehrenamtlichen Helfer der Rumänienhilfe Stauden. Der Betriebshof der Firma Topstar im Langenneufnacher Gewerbegebiet glich den ganzen Vormittag über einem emsigen Bienenstock. Jetzt läuft der Countdown: Am Freitag, 27. April, machen sich die beiden bis unters Dach voll beladenen Lkw von Langenneufnach aus auf den über 1800 Kilometer langen Weg über die Karpaten in das ehemalige Ostblockland. Vor Ort wird die Verteilung der Hilfsgüter unter der Leitung von Martin Böck (Langenneufnach) und Winfried Egger (Mittelneufnach) koordiniert. Zu ihrem Team gehören heuer sechs Helfer. Dass die Rumänienhilfe – sie wurde 2011 mit der „Silberdistel“unserer Zeitung ausgezeichnet – bei ihrer alljährlichen Hilfsaktion nach wie vor auf die Unterstützung der Be- völkerung bauen kann, zeigte sich auf beeindruckende Weise beim Sammeltermin am Samstag. Meterhoch stapelten sich Kisten, Säcke und Kartons, voll mit gebrauchter, noch gut erhaltener Kleidung, Bettwäsche und sonstigen Hilfsgütern des täglichen Bedarfes – vom Fahrrad bis zum Kinderwagen. Vieles verschwand mittels Gabelstaplern und Hubwägen direkt in den LkwAuflieger, anderes musste von den Helfern zunächst sortiert werden. Martin Böck, Vorsitzender der Rumänienhilfe Stauden, zeigte sich von der Spendenbereitschaft der Bevölkerung überwältigt: „Unser Aufruf stieß bei den Leuten in den Stauden wieder auf offene Ohren.“Rund 25 Tonnen Hilfsgüter wurden abgegeben und bis zum Abend gleich an Ort und Stelle sortiert und „reisefertig“gemacht. Wenn alles glatt und reibungslos verläuft, werden die Helfer am 4. Mai in Langenneufnach zurückerwartet.
Zentrales Ziel des Hilfstransportes ist ein weiteres Mal die Universitätsstadt Iasi im rumänisch-moldawischen Grenzgebiet, mit über
300000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes. Regelmäßige Anlaufstellen sind hier eine Behinderteneinrichtung und ein Kinderheim. Eine weitere Station des StaudenHilfstransportes ist traditionell die Frauenvereinigung von Iasi, die seit
20 Jahren rund hundert besonders bedürftige Familien betreut. Darüber hinaus steuern die Helfer eine Behinderteneinrichtung in Pastraveni im Umland von Iasi an. Im Verteilerplan ist wieder das Dorf Ocna Mures in Siebenbürgen, in dem unter ärmlichsten Verhältnissen Sintiund Romafamilien leben. Erstmals angefahren wird eine Frauenklinik, in der jugendliche Mädchen ihre Kinder entbinden. Martin Böck: „Da fehlt es am Allernötigsten – von Windeln über Babykleidung bis hin zu Kinderwagen.“