Augsburger Allgemeine (Land West)

Marco Küntzel ist wieder da

Der ehemalige Profi ist künftig Co-Trainer unter Sören Dreßler. Beide haben früher beim FCA gespielt

- VON WOLFGANG LANGNER

Marco Küntzel kennt sich aus in Deutschlan­d. Das hat auch damit zu tun, dass er, wie er es ausdrückt, ein „Nomadenleb­en“geführt hat. Als Fußball-Profi kickte der mittlerwei­le 42-jährige ehemalige Stürmer bei Hansa Rostock, Union Berlin, SV Babelsberg, Borussia Mönchengla­dbach, Arminia Bielefeld, Energie Cottbus oder beim FC Augsburg. Dabei war der Kultverein Union Berlin (94 Spiele/12 Tore) in den Jahren von 1995 bis 1998 seine erfolgreic­hste Station. Für den FCA spielte er noch in der 2. Liga in der Saison 2008/09.

Hier ist er nach der Karriere hängen geblieben. Allerdings bewusst: „Ich bin froh, dass ich sesshaft geworden bin. Meine Familie und ich fühlen uns hier pudelwohl.“Seine Familie, das sind seine Frau Katarina, seine Tochter Marisa und sein Sohn Toni.

Küntzel, der im Augsburger Stadtteil Spickel wohnt, ist nach seiner Profi-Karriere nahtlos in den Amateurber­eich gewechselt. Als Spieler oder als Trainer kennt man ihn in der Region jetzt auch bestens aus seinen Zeiten in Pipinsried, in Thannhause­n, in Aichach oder in Affing.

In den vergangene­n Jahren ist es dann ruhig um Küntzel geworden. Ganz ohne Fußball ging es bei ihm aber nicht und so arbeitete er im Nachwuchsb­ereich des FC Königsbrun­n. Die Verbindung zu Sören Dreßler ist dagegen immer geblieben. „Wir waren immer in Kontakt und im ständigen Austausch“, erzählt Küntzel. Mit Dreßler hat er im Jahr 2008 noch ein halbes Jahr beim FC Augsburg zusammenge­spielt. Jetzt hat der ehemalige Mannschaft­skapitän Dreßler bei ihm nachgefrag­t, ob er nicht Lust hätte, sein Co-Trainer beim Bayernligi­sten TSV Schwaben Augsburg zu werden.

Küntzel, der die Trainer-A-Lizenz besitzt, ist eine ehrliche Haut: „Mein Plan war eigentlich ein anderer. Ich wollte schon zu einem Regionalli­gisten oder hätte gerne in einem Nachwuchsl­eistungsze­ntrum gearbeitet, aber da hat sich nichts ergeben.“Deshalb sind die „Violetten“aber kein „Notnagel“für ihn: „Ich freue mich jetzt riesig auf die kommende Saison. Außerdem spielt ja mein Sohn Toni hier auch in der F-Jugend.“Schwaben-Abteilungs­leiter Jürgen Reitmaier ist natürlich stolz auf sein Trainerduo: „Ich denke, das gibt es nicht so oft, dass bei einem Bayernligi­sten zwei Ex-Profis als Trainer beschäftig­t sind. Das ist schon eine interessan­te Konstellat­ion.“Findet Küntzel auch. Er glaubt, dass sich Dreßler und er aufgrund ihrer Profijahre gut ergänzen können: „Sören war früher Abwehrspie­ler und ich Stürmer. Das kommt uns bei den Mannschaft­steilen sicherlich auch zugute.“Am Montag war für das Duo Premiere. Erstmals standen Sören Dreßler und Marco Küntzel gemeinsam auf dem Platz. Ein „erstes Kennenlern-Training“, wie Dreßler meint. Der ehemalige Verteidige­r sieht die Verpflicht­ung von Küntzel als optimale Lösung: „Ich freue mich sehr auf die Zusammenar­beit. Ich denke, dass bei uns auch die Chemie passt. Das haben wir aber auch in den Gesprächen zuvor gemerkt.“

Küntzel hat sich auch relativ schnell eingelebt bei den Schwaben. Für ihn war das auch kein Problem. „Mit einigen Spielern habe ich noch zusammen gespielt und einige habe ich auch schon trainiert. Man kennt sich und das sind schon einmal gute Voraussetz­ungen.“Die Vorbereitu­ng geht für das Trainer-Duo gut los.

Die Schwaben sind am Sonntag beim 90-jährigen Vereinsjub­iläum des A-Klassisten SSV Gessertsha­usen eingeladen. Dort bestreiten sie dann mit ihrer Mannschaft das erste Testspiel (14 Uhr) nach der Sommerpaus­e. Gegner ist dann ein alter Bekannter: Das Regionalli­ga-Team des FC Augsburg.

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Die beiden ehemaligen FCA Spieler Sören Dreßler (rechts) und Marco Küntzel wollen den TSV Schwaben in Schwung bringen.
Foto: Klaus Rainer Krieger Die beiden ehemaligen FCA Spieler Sören Dreßler (rechts) und Marco Küntzel wollen den TSV Schwaben in Schwung bringen.

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