Augsburger Allgemeine (Land West)

Er ist das Gesicht der Opposition

Volker Schafitel sitzt für die Freien Wähler im Stadtrat. Er greift ein, wenn er glaubt, dass Bürger sich nicht gehört fühlen – so wie bei den Baumfällun­gen im Herrenbach. Was ihn antreibt und warum er nicht mehr kandidiert

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besseren Vorschlag parat habe. Manche Stadträte sagen mir, dass sie gerne mitziehen würden, sie aber fraktionsg­ebunden sind. Das ist bedauerlic­h.

Sind Sie als Privatmens­ch auch so kritisch?

Schafitel: Ich bin nicht mehr bereit, viele Kompromiss­e einzugehen, insofern bin ich vielleicht kritisch. Ich mache das, was ich denke. Das ist der Vorteil, wenn man ein gewisses Alter hat. Für mein Umfeld ist das nicht immer einfach. Aber wenn ich im Privaten das Wort Kompromiss höre, dann wird mir ganz komisch zumute.

Werden Sie denn bei der nächsten Kommunalwa­hl in zwei Jahren erneut antreten?

Schafitel: Nein, ich möchte nicht mehr. Ich bin dann 67 Jahre alt. Ich bin kein Bernd Kränzle, der daran Spaß hat, mit 75 noch im Stadtrat zu sitzen. Politik sollen die Jüngeren machen. Ich müsste mich ja noch mal sechs Jahre reinknien. Die Kampfberei­tschaft kostet Kraft – und ich merke, wie sie nachlässt. Zudem will ich mich stärker um meinen Beruf als Architekt kümmern.

Was nehmen Sie sich für die letzten beiden Jahre als Stadtrat vor?

Schafitel: Ich nutze die Zeit, um Bürgerinit­iativen zu zeigen, wie Opposition­sarbeit geht. Die meisten

„Herr Gribl hinterfrag­t nicht, er holt lieber Gutachten ein.“

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