Auf DVD: Bitwig 2.5 Studio 8-Track
Performance-DAW für alle
Umfangreiche Spielwiese, Clip-basierte Performances, lineares Recording, Einbinden von Hardware und Modularsystemen, endlos viele on-board Effekte, großartige Synthesizer, praktische Tools von der vitalen Community und, und, und … fehlt noch etwas? Vermutlich nicht, denn Bitwig ist so ziemlich die kompletteste und flexibelste DAW, die auf dem Markt zu finden ist. Und auf Ihrer DVD! Bei dieser Flut an Möglichkeiten lassen sich sogar mit den acht Spuren der 8-Track-Version ganze Songs erstellen. Also los!
1 Schnellstart Sollten Sie zuvor noch nicht mit Bitwig gearbeitet haben, finden Sie online einen Beat-Workshop mit Einführung zur Installation, Registrierung und ersten Schritten in der DAW [1]. Nutzer von Ableton Live werden sich wie zu Hause fühlen und können sich gleich auf die zusätzlichen Features stürzen. Und die sind zahlreich! In diesem Workshop wollen wir deswegen auch gleich klotzen statt kleckern. 1
2 Synth laden Warum also nicht gleich ein Song- Playback auf die Beine stellen? Kein Problem. Und mit nur einem einzigen Clip? Auch kein Problem. Starten wir mit dem Fundament: einer Bassline. Klicken Sie die erste Spur INST 1 an und in der unteren Zeile auf das Plus- Symbol, um einen Klangerzeuger zu laden. Wählen Sie den FM-4. Zum Abkürzen können Sie „fm“eingeben, dann taucht der Synth schneller auf. 1
3 Growl Bass Per Klick auf das Ordnersymbol unter dem Einschalter des FM-4 öffnet sich der Preset- Browser. Im Gegensatz zu anderen DAWs können Sie über diesen Browser die Presets all Ihrer installierten Klangerzeuger aufrufen und bei Bedarf blitzschnell andere Plug-ins ausprobieren. Doch bleiben wir vorerst beim FM-4 und laden dessen „Growl Bass“-Preset. Stellen Sie ein Tempo ein und drücken die L- Taste. 1
4 Clip erzeugen Damit wird der Clip Launcher eingeblendet. Falls Sie eine Bassline per Hand programmieren möchten, erzeugen Sie per Doppelklick einen neuen Clip. Per erneutem Klick auf den Clip wird dessen Inhalt unten angezeigt. Doppelklicken Sie in den Length- Slot im Inspector- Panel links, geben eine 4 ein und setzen die gewünschten Noten ein. Wir wollen die Bassline jedoch lieber einspielen. 1
5 Bassline Pattern Also aktivieren wir das Metronom, klicken auf den Record- Button einer leeren Zelle und spielen los. Wir gestalten die Bassline sehr melodisch, denn sie wird die Vorgabe für weitere Melodien im Track sein. Falls Sie eher auf nicht-melodische Basslines stehen, ist das aber auch kein Problem, dann können Sie später die Bassline muten. Auf einer weiteren Spur machen wir die Bassline zu Akkorden. 1
6 Note Receiver Erzeugen Sie per STRG/CMD + T einen neuen Track und wählen den Polysynth mit dem String King-Preset. Den Synth wollen wir mit den Noten der Bassline versorgen und diese gleichzeitig zu Akkorden machen. Klicken Sie auf das Plus- Symbol vor dem Polysynth, fügen einen NOTE RECEIVER ein und wählen in dessen Dropdown die erste Spur mit dem Growl Bass als Quelle. Damit ist der erste Schritt geschafft. 1
7 Akkorde erzeugen Tipp: Der NOTE RECEIVER blockiert automatisch alle anderen MIDI- Eingänge, wie etwa Ihr Keyboard, sodass nur noch die Noten der gewählten Quelle durchgelassen werden. Falls Sie weiterhin auch Ihr Keyboard nutzen wollen, deaktivieren Sie die Mute Input Funktion. Für den zweiten Schritt fügen wir hinter dem RECEIVER ein MULTI-NOTE- Tool ein. Dieses erzeugt automatisch Akkorde aus einzelnen Noten.
8 Keine falschen Noten Der Vorteil: Die Akkorde passen immer zur Bassline. Der Nachteil: Je nach Pattern und gewählten Akkorden können die Tonlagenwechsel schon mal schief klingen. Aber auch dafür hat Bitwig ein Tool: Laden Sie den DIATONIC TRANSPOSER hinter MULTI-NOTE und wählen die Grundtonart der Bassline sowie eine gewünschte Skala. Das Tool kümmert sich nun darum, dass alle kreierten Noten in eine Skala passen.
9 Mehr Receiver Falsche Noten werden je nach Wunsch aussortiert oder passend transponiert. Tragen wir das Prinzip noch ein Stück weiter. Selektieren Sie den RECEIVER und das MULTI-NOTE- Tool, kopieren beide per STRG/CMD + C, erzeugen eine weitere Spur mit einem Polysynth mit dem Preset High Bell 1, klicken vor das Plug-in und fügen die Kopien per STRG/CMD + V ein. Hier dünnen wir den Akkord etwas aus.
10 Arpeggiator laden Dafür schalten wir alle Noten außer der ersten und dritten mit dem Keyboard- Icon aus. Für mehr Rhythmus soll der Synth ein Arpeggio spielen. Das Arpeggiator Tool können Sie entweder mit dem Plus- Symbol vor dem Synth einfügen oder in der Note- Sektion des Plug-ins selbst. Falls Sie die Effekte später als Teil eines Presets speichern wollen, müssen sie Teil der Note FX sein.
11 Sequenz erzeugen Damit der Arp allerdings keine Standard-Phrase spielt, kürzen wir die Sequenz auf 5 steps (die 16 steps doppelklicken und 5 eingeben oder mit gehaltener Maustaste nach unten ziehen) und stellen den Modus ganz links auf RND (Random). Die Oktaven setzen wir auf 3 oct und variieren die Velocity- Werte der einzelnen Schritte. Damit klingt das gespielte Muster schon wesentlich interessanter.
12 Viele weitere Tools So entsteht letztlich mit nur wenigen Arbeitsschritten im Nu eine komplexe Melodie, die aus einer einfachen Bassline erzeugt wird. Dieses Prinzip lässt sich mit den weiteren On-board-Mitteln von Bitwig noch wesentlich weiter führen. Experimentieren Sie daher unbedingt auch mit NOTE ECHO, dem HARMONIZER und PITCH SHIFTER. Und natürlich mit den diversen Skalen im TRANSPOSER.