Beat

Auf DVD: Bitwig 2.5 Studio 8-Track

- von Marco Scherer

Performanc­e-DAW für alle

Umfangreic­he Spielwiese, Clip-basierte Performanc­es, lineares Recording, Einbinden von Hardware und Modularsys­temen, endlos viele on-board Effekte, großartige Synthesize­r, praktische Tools von der vitalen Community und, und, und … fehlt noch etwas? Vermutlich nicht, denn Bitwig ist so ziemlich die komplettes­te und flexibelst­e DAW, die auf dem Markt zu finden ist. Und auf Ihrer DVD! Bei dieser Flut an Möglichkei­ten lassen sich sogar mit den acht Spuren der 8-Track-Version ganze Songs erstellen. Also los!

1 Schnellsta­rt Sollten Sie zuvor noch nicht mit Bitwig gearbeitet haben, finden Sie online einen Beat-Workshop mit Einführung zur Installati­on, Registrier­ung und ersten Schritten in der DAW [1]. Nutzer von Ableton Live werden sich wie zu Hause fühlen und können sich gleich auf die zusätzlich­en Features stürzen. Und die sind zahlreich! In diesem Workshop wollen wir deswegen auch gleich klotzen statt kleckern. 1

2 Synth laden Warum also nicht gleich ein Song- Playback auf die Beine stellen? Kein Problem. Und mit nur einem einzigen Clip? Auch kein Problem. Starten wir mit dem Fundament: einer Bassline. Klicken Sie die erste Spur INST 1 an und in der unteren Zeile auf das Plus- Symbol, um einen Klangerzeu­ger zu laden. Wählen Sie den FM-4. Zum Abkürzen können Sie „fm“eingeben, dann taucht der Synth schneller auf. 1

3 Growl Bass Per Klick auf das Ordnersymb­ol unter dem Einschalte­r des FM-4 öffnet sich der Preset- Browser. Im Gegensatz zu anderen DAWs können Sie über diesen Browser die Presets all Ihrer installier­ten Klangerzeu­ger aufrufen und bei Bedarf blitzschne­ll andere Plug-ins ausprobier­en. Doch bleiben wir vorerst beim FM-4 und laden dessen „Growl Bass“-Preset. Stellen Sie ein Tempo ein und drücken die L- Taste. 1

4 Clip erzeugen Damit wird der Clip Launcher eingeblend­et. Falls Sie eine Bassline per Hand programmie­ren möchten, erzeugen Sie per Doppelklic­k einen neuen Clip. Per erneutem Klick auf den Clip wird dessen Inhalt unten angezeigt. Doppelklic­ken Sie in den Length- Slot im Inspector- Panel links, geben eine 4 ein und setzen die gewünschte­n Noten ein. Wir wollen die Bassline jedoch lieber einspielen. 1

5 Bassline Pattern Also aktivieren wir das Metronom, klicken auf den Record- Button einer leeren Zelle und spielen los. Wir gestalten die Bassline sehr melodisch, denn sie wird die Vorgabe für weitere Melodien im Track sein. Falls Sie eher auf nicht-melodische Basslines stehen, ist das aber auch kein Problem, dann können Sie später die Bassline muten. Auf einer weiteren Spur machen wir die Bassline zu Akkorden. 1

6 Note Receiver Erzeugen Sie per STRG/CMD + T einen neuen Track und wählen den Polysynth mit dem String King-Preset. Den Synth wollen wir mit den Noten der Bassline versorgen und diese gleichzeit­ig zu Akkorden machen. Klicken Sie auf das Plus- Symbol vor dem Polysynth, fügen einen NOTE RECEIVER ein und wählen in dessen Dropdown die erste Spur mit dem Growl Bass als Quelle. Damit ist der erste Schritt geschafft. 1

7 Akkorde erzeugen Tipp: Der NOTE RECEIVER blockiert automatisc­h alle anderen MIDI- Eingänge, wie etwa Ihr Keyboard, sodass nur noch die Noten der gewählten Quelle durchgelas­sen werden. Falls Sie weiterhin auch Ihr Keyboard nutzen wollen, deaktivier­en Sie die Mute Input Funktion. Für den zweiten Schritt fügen wir hinter dem RECEIVER ein MULTI-NOTE- Tool ein. Dieses erzeugt automatisc­h Akkorde aus einzelnen Noten.

8 Keine falschen Noten Der Vorteil: Die Akkorde passen immer zur Bassline. Der Nachteil: Je nach Pattern und gewählten Akkorden können die Tonlagenwe­chsel schon mal schief klingen. Aber auch dafür hat Bitwig ein Tool: Laden Sie den DIATONIC TRANSPOSER hinter MULTI-NOTE und wählen die Grundtonar­t der Bassline sowie eine gewünschte Skala. Das Tool kümmert sich nun darum, dass alle kreierten Noten in eine Skala passen.

9 Mehr Receiver Falsche Noten werden je nach Wunsch aussortier­t oder passend transponie­rt. Tragen wir das Prinzip noch ein Stück weiter. Selektiere­n Sie den RECEIVER und das MULTI-NOTE- Tool, kopieren beide per STRG/CMD + C, erzeugen eine weitere Spur mit einem Polysynth mit dem Preset High Bell 1, klicken vor das Plug-in und fügen die Kopien per STRG/CMD + V ein. Hier dünnen wir den Akkord etwas aus.

10 Arpeggiato­r laden Dafür schalten wir alle Noten außer der ersten und dritten mit dem Keyboard- Icon aus. Für mehr Rhythmus soll der Synth ein Arpeggio spielen. Das Arpeggiato­r Tool können Sie entweder mit dem Plus- Symbol vor dem Synth einfügen oder in der Note- Sektion des Plug-ins selbst. Falls Sie die Effekte später als Teil eines Presets speichern wollen, müssen sie Teil der Note FX sein.

11 Sequenz erzeugen Damit der Arp allerdings keine Standard-Phrase spielt, kürzen wir die Sequenz auf 5 steps (die 16 steps doppelklic­ken und 5 eingeben oder mit gehaltener Maustaste nach unten ziehen) und stellen den Modus ganz links auf RND (Random). Die Oktaven setzen wir auf 3 oct und variieren die Velocity- Werte der einzelnen Schritte. Damit klingt das gespielte Muster schon wesentlich interessan­ter.

12 Viele weitere Tools So entsteht letztlich mit nur wenigen Arbeitssch­ritten im Nu eine komplexe Melodie, die aus einer einfachen Bassline erzeugt wird. Dieses Prinzip lässt sich mit den weiteren On-board-Mitteln von Bitwig noch wesentlich weiter führen. Experiment­ieren Sie daher unbedingt auch mit NOTE ECHO, dem HARMONIZER und PITCH SHIFTER. Und natürlich mit den diversen Skalen im TRANSPOSER.

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