Kulturinitiative ruft eine „ Jazz-Matinee“ins Leben
WERMELSKIRCHEN An jedem dritten Sonntag im Monat gibt es – Startschuss ist am 15. Oktober – in Haus Eifgen ab 11 Uhr eine Jazz-Matinee. „Wir möchten das als Reihe in den Köpfen der Jazzfreunde langfristig etablieren“, sagt Michael Regenbrecht, selber Jazzgitarrist und im Verein Kulturinitiative 2. Vorsitzender. Der Fixtermin solle sich abspeichern.
Die Stilrichtung der Matinee-Reihe ist nicht festgelegt – das heißt, die Palette kann breiter ausfallen. Wesentlich ist den aktiven wie passiven Initiativ-Musikern, dass die Qualität stimmt. Dennoch wird es bis auf Weiteres keine Kasse geben, sondern den berühmten Hut – wenn auch mit der Erwartung, dass nicht Geiz geil ist, sondern Qualität honoriert werden muss. „Das Publikum schätzt das schon wert“, glaubt Regenbrecht.
Die Idee der festen Einrichtung einer Musikreihe an jedem dritten Sonntag sei nicht nur eigennützig, sondern habe auch Vorteile für an- dere Veranstalter. Denn wer in dem „rührigen Wermelskirchen, wo einiges los ist“(Regenbrecht) Überschneidungen befürchten muss, könne sich ab sofort an diesem Fixum orientieren.
Die Kulturinitiative, die sich „in manchen Bereichen nicht retten kann vor lauter Anfragen“, hat für die Gastmusiker einiges zu bieten. Flügel und Schlagzeug stehen ebenso bereit wie die Tontechnik, die heute keiner Mischpulte mehr bedarf, sondern die gewissermaßen auf dem Monitor des PCs abgebildet wird. „Wir können zehn Spuren und mehr aufnehmen, ein Rohmix daraus produzieren und letztlich sogar abmixen“, erklärt Regenbrecht.
Den Auftakt macht am Sonntag, 15. Oktober, die Westfalen-BigBand aus Haltern am See und Umgebung. Band-Sprecher Werner Thome kündigt für den Auftritt BigBand-Klassiker an: Titel von Duke Ellington oder Count Basie beispielsweise, von Frank Sinatra oder auch solche, die Robbie Williams genutzt hat. Michael Regenbrecht spricht von einem „tollen Reper- toire“– ein wenig dem der „Brasshoppers“ähnelnd.
Am 19. November geht es weiter mit „Kraskes Knusper-Jazz“. Das neueste Projekt der Sängerin Heike Kraske verbindet deutsche Texte mit wunderbaren Jazzmelodien. Mit von der Partie sind dann Ean Gidman (Sax, Flöte), Rolf von Ameln (Klavier), Gerd Brenner (Kontrabass) sowie Uli Schmidt (Schlagzeug).
Die „knusprige“Mischung aus Jazz-Standards, -Schlagern und Popsongs wird in den Stilrichtungen Swing, lateinamerikanischer Bossa Nova oder gefühlvolle Ballade präsentiert und auch noch mit deutschen Texten serviert – eine Auswahl wunderbarer Musik von Caterina Valente, Götz Alsmann, Manfred Krug, Hildegard Knef oder Roger Cicero und auch eigene Texte. Für den 18. März ist bereits der be- kannte Jazzgitarrist Frank Haunschild gebucht.
Im Dezember 2017 pausiert die neue Reihe, um Les Searle und dem Christmas-Jazz-Team nicht in die Quere zu kommen. Der Pianist und Saxofonist wiederholt am 17. Dezember das Konzert, das eine Woche zuvor im Teo Otto Theater – dort bereits zum zehnten Mal – im Foyer stattgefunden haben wird. Mit dabei sind Alexandra Neumann (Gesang), Marcel Wasserfuhr (Schlagzeug), Johannes Behr (Gitarre), Paul-G. Ulrich (Bass – einst BoogieWoogie-Company).
Michael Regenbrecht ist gespannt. „Wir müssen Erfahrungen sammeln und sehen, wie sich das entwickelt“, erklärt er. Ihm ist auch klar, dass sich die Schlagzahl an so bemerkenswerten Konzerten wie dem der Wasserfuhr-Brüder wohl nicht aufrechterhalten lässt.
Kommt nach Wermelskirchen: Die Westfalen-Big-Band ist am 15. September (11 Uhr) in Haus Eifgen zu Gast.