Wozu die Aufregung?
Zum Artikel „ Appell: Keine privaten Feiern mehr – Bund und Länder rufen Bürger auf, Kontakte in der Pandemie weiter zu reduzieren“(Ausgabe vom 17. November).
„Viele erinnern sich bestimmt gut an die 60er-, 70er-Jahre. Da waren ein bis zwei feste Spielfreunde für die Freizeitgestaltung völlig normal und gereichten der psychischen Gesundheit bestimmt nicht zum Schaden. Das Kind erlebte sich früh in einer ,Zweier-Beziehung‘, in die dann gelegentlich ein Dritter dazukam. Und beim Heranwachsen gesellten sich dann ein Sportverein oder eine Jugendgruppe mit mehr Sozialkontakten dazu. Wozu also jetzt die Aufregung beim Appell an die Eltern, die Anzahl der Spielkontakte bei Kindern zurückzufahren? Vielleicht endlich eine Chance, die Unruhe und Reizüberflutung aus dem kindlichen Alltag herauszunehmen? […]
Urlaub war ,echter‘ Urlaub, Erholung vom Arbeitsleben, keine Shopping- oder Sauftour für ein paar Stunden dank Billigfliegern. Waren die Menschen in dieser vergangenen Zeit denn wirklich um so vieles schlechter dran als in unserer heutigen Konsumgesellschaft? Jetzt umzudenken, tut weh, weil es uns so dermaßen fremd ist. Es ist aber unumgänglich in einer Welt mit Corona und kann auch neue Chancen eröffnen …“
Sylvia Heger Dortmund