UHD-Blu-ray-Tests
Lange Zeit galten die drei „Iron Man“Filme jeweils in ihrer Schärfe-„Epoche“als technische Referenz auf Blu-ray. Nun erscheinen die Filme erstmals auf UHD-Blu-ray als gesamte Trilogie in einem schicken Steelbook sowie als Einzeleditionen. Und jeder Film s
Alle drei Filme wurden einem HDR-Mastering unterzogen, wobei jeder einzelne seine ganz eigenen technischen Parameter besitzt. Um uns ein Bild von den Veränderungen zu machen, haben wir jede UHD-Blu-ray der Trilogie einem Direktvergleich mit der jeweiligen Standard-Blu-ray (separat erhältlich) unterzogen. Dabei war allen gemein, dass sie die gleiche Audio-Komprimierung wie auf der Blu-ray besitzen: „Iron Man 1“und „Iron Man 2“warten also mit einem DTS-HD MA 5.1-Audiomix auf, während „Iron Man 3“sogar einen DTS-HD MA 7.1-Mix vorweisen kann. Unabhängig davon handelt es sich aber in jedem Fall um einen Ohrenschmauß, bei dem sogar der erste Teil, der ja nun auch schon fast neun Jahre auf dem Buckel hat, surround-technisch heraussticht. Ebenso ist das Bonusmaterial auf den Discs enthalten, so- dass sich die Fans hier keine Sorgen machen müssen, etwas zu verpassen. Doch kommen wir nun zu den Unterschieden der neuen 4K-Editionen, denn abgesehen von dem neuen, hochauflösenden Logo des Filmvertriebs Concorde, das aus gebürstetem Edelstahl zu sein scheint und abgesehen von dem ästhetischen „John Wick 2“-Trailer beginnen die wesentlichen Unterschiede bereits bei der Menü-Gestaltung, die aufgrund der filigraneren Gestaltung nun insgesamt übersichtlicher erscheint. Natürlich sind die Bildparameter das entscheidende Kriterium für einen eventuellen Neukauf der Trilogie auf dem ultrahochauflösenden Medium.
Iron Man
Aus heutiger Sicht erscheint der erste Teil auf Blu-ray nicht mehr zeitgemäß, da das Bild zu kontrastarm, unplastisch und unscharf wirkt. Dabei muss man auch bedenken, dass dieser Film zur ersten Blu-ray-Generation gehörte und sich die Qualität samt Sehgewohnheit der Zuschauer seitdem stark verändert hat. Dementsprechend ist die überarbeitete UHD-Version schon einmal ein nötiger Schritt in die richtige Richtung. Da auch die 4K-Fassung auf dem gleichen 2K-Master basiert, hat sich schärfetechnisch objektiv gesehen erst einmal nicht viel getan. Allerdings ist der Kontrast nun höher bzw. der Dynamikumfang vergrößert worden, was zur Folge hat, dass die „Konturen“nun stärker hervorstechen und die Kantenschärfe höher wirkt. Ebenso wurde der Farbkontrast erhöht, was in einigen Fällen zu leichten Überrötungen in den Gesichtern führt, aber generell dann doch sehr gut zum Look der Reihe passt und darüber hinaus auch einen Tick
mehr Brillanz suggeriert. In Szenen mit schwierigen Lichtbedingungen, wie beispielsweise der Preisverleihung in Las Vegas wirken die Texturen in etwa so, als wären hier ein paar Rausch- und Schärfe-Filter zum Einsatz gekommen. Dieses Gefühl schwindet aber wieder relativ schnell, wenn es zum Szenenwechsel kommt. Insgesamt entspricht also diese Version von „Iron Man 1“eher den heutigen Sehgewohnheiten und wurde damit visuell auch an den beiden jüngeren Fortsetzungen angepasst.
Iron Man 2
Um es gleich zu sagen: Teil 2 ist der eigentliche Grund, weshalb sich ein Neukauf auf jeden Fall lohnt. Hier bedarf es keinen zweiten Blickes, um positive Unterschiede zu erkennen. Wenn Tony Stark zu Beginn vor Gericht sitzt und die Menschenmenge (Totale & Halbtotale) sowie die Nahaufnahmen der Gesichter zu sehen sind, erhält man im Direktvergleich einen Unterschied wie Tag und Nacht. Dies beginnt mit der exzellenten, unbeschreiblich hohen Schärfe der UHD-Version, der ein echtes 4K-Master zugrunde liegt. Die ultraklare Abgrenzung der Kanten sowie die extreme Detaildichte und -schärfe lassen keinen Zweifel daran, dass es sich um eine eindeutige 4K-Referenz handelt. Dazu trägt ebenso der höhere Kontrastumfang bei, der zum einen ein tieferes Schwarz und hellere Spots erzeugt und zum anderen eine solch gute Plastizität bietet, dass das Bild fast dreidimensional erscheint. Die Blu-ray-Version kann hier in keinem Belang mithalten und selbst ohne den Direktvergleich fällt die offenbare Brillanz des Bildes auf. Vom Farbspektrum her wurde hier, wie in allen drei Teilen, alles etwas mehr ins Warme gezogen, weshalb z. B. der hauptsächlich weiße Yacht-Hafen von Monaco etwas orange-gelblicher erscheint, als in der vorherigen Version und die Hautfarben kräftiger und gesünder aussehen. Apropos Monaco: Sowohl bei den CGI-Peitschen-lastigen Auftritten von Ivan (Mickey Rourke) als auch bei den Szenen, in denen Robert Downey Jr.s Gesicht aus der CGI-Rüstung schaut, hatten wir Sorge, dass die visuellen Effekte aufgrund ihrer niedrigeren Auflösung zu befremdlich wirken. Diese Sorge hat sich glücklicherweise nicht bestätigt, obwohl hier ja doch (besonders in der finalen Sequenz) so einige computergenerierte Effekte vorkommen. Wer also einen hochwertigen, HDR-kompatiblen Fernseher sowie einen ebenso hochwertigen UHD-Blu-ray-Player besitzt, wird mit dieser perfekten UHD-Präsentation seine helle Freude haben.
Iron Man 3
Der jüngste „Iron Man“-Teil aus dem Jahre 2013 müsste theoretisch auch am besten aussehen … Doch das ist ein Fehlurteil. Aufgenommen in 2.8K-Auflösung und gemastered in 2K sieht der Film auf Blu-ray natürlich richtig klasse aus. Im Vergleich zur echten 4K-Optik des zweiten Teils zieht der Film auf UHD-Blu-ray allerdings den Kürzeren. So unterscheiden sich die HD- und die UHD-Version von „Iron Man 3“nur geringfügig voneinander, wobei wie gesagt die visuelle Qualität an und für sich recht hoch ist. Kleine Details wie Haarstrukturen oder Hautporen lassen sich dennoch feststellen, wobei die Kantenschärfe im Vergleich zum 4K-Vorgängerteil geringer ist. Der Unterschied zur Blu-ray liegt wie beim ersten Teil eher im Kontrast und in der Farbsättigung. Dadurch gewinnt das Bild dann doch noch geringfügig an Plastizität. Es erscheint in der Farbgebung wärmer, ohne dass die Hauttöne überröten. Trotz des geringen Unterschiedes handelt es sich demnach also um die visuell beste Version des Filmes, auch wenn die Schärfe noch reichlich Platz nach oben bietet.