MARILLION - MARBLES IN THE PARK
Man sollte nicht den Fehler machen, Marillion nur an ihrem großartigen Hit „Kayleigh“zu messen, der übrigens hier auch nicht zu finden ist. Denn was sie liefern, ist dennoch astreiner, gern etwas düsterer und leicht symphonischer Rock aus der Richtung Progessive/Neo-Prog. Dazu kommen noch eine Prise Experimental Rock und Post Punk. Die Briten, die seit 1979 zusammen spielen, und seit 1989 mit dem derzeitigen Sänger Steve Hogarth, leisten sich auf ihrer Blu-ray „Marbles In The Park“auch den fulminantesten Einstieg dieser Ausgabe. Was mit zaghaften Lichtern beginnt, die sich ihren Weg über das Publikum suchen, wird zu einer extrem guten Lichtshow, die man einfach nur als Kunst bezeichnen muss, und die immer mehr mit den Instrumenten und dem ersten Song, „The Invisible Man“verschmilzt. Die Musik der Band, die einen nahezu in Trance versetzen kann, ist an sich schon melancholische Rock-Magie. Zusammen mit der Lichtkunst und der sehr theatralischen Darbietung von Hogarth wird daraus ein Gesamterlebnis. Der Titel „Marbles In The Park“stammt daher, dass die Songs weitestgehend vom „Marbles“-Album (2004) stammen, gespickt mit anderen Songs wie „Genie“, „Ocean Cloud“und „King“. Aufgenommen wurde das Material während dem „Marillion Weekend 2015“, einem Event, das die Band alle zwei Jahre organisiert. Das Gesamtkonzept ist so gut gemacht, dass sich die Blu-ray problemlos auch für diejenigen eignet, die zwar keine Fans sind, aber der Musik trotzdem etwas abgewinnen können. Neben dem glasklaren Sound (natürlich von der LPCM-Tonspur, keine Überraschung hier) bietet „Marbles In The Park“einfach ein magisches audiovisuelles Erlebnis. Die Lichtkunst findet sich übrigens auch im Bonusmaterial wieder, so dass man sich voll auf sie einlassen kann.