Vorhof zum Paradies
Hier werden die Träume eines jeden Slyianers wahr. Der frischgebackene „Rocky“-Darsteller durfte in diesem 1978er-Drama nicht nur die Hauptrolle spielen. Nein, er selbst verfasste auch das Drehbuch, führte Regie und sang sogar den Titelsong. Gibt es irgendetwas, was dieser Mann nicht kann? Naja, das Schauspiel lässt gelegentlich zu wünschen übrig. Als Straßengauner Cosmo Carboni lebt er mit seinen zwei Brüdern im heruntergekommenen „Hell’s Kitchen“der 1930er. Sein vernünftiger Bruder Lenny (Armand Assante) verdingt sich nach dem Krieg als Leichenbestatter. Den jüngsten Bruder Victor (Lee Canalito) will den Cosmo als Wrestler „Kid Salami“bekannt machen. Lenny willigt ein, als Victors Manager zu arbeiten, macht sich aber Sorgen um dessen Wohlergehen. Cosmo denkt nur an das Geld. Er will das Viertel so bald wie möglich verlassen. Dann wendet sich das Blatt. Während Lenny in seine Rolle hineinwächst, sorgt Cosmo sich zunehmend. Zwei Jahre nach „Rocky“steht Stallone dieses Mal neben dem Ring und feuert andere an. Schlaue Sprüche, Affen und Slapstick inklusive. Der 70erFilm, der in den 30ern spielt, fühlt sich angenehm nostalgisch an, wirkt ansonsten aber oft albern, wodurch das Drama nur bedingt zur Geltung kommt. Immerhin ist der Interessenkonflikt interessant anzusehen und mündet in einer verdienten Moral. Dem Film ist sein Alter anzumerken, jedoch wurde er gut auf das moderne Format transferiert. Das Bild profitiert von einem angenehmen Maß an Körnung, die Schärfe ist stark verbessert, doch in den oft dunklen Szenen, sind Details schwerer zu erkennen. Die deutsche Tonspur ist dafür gut verständlich, hebt sich aber etwas vom Bild ab.