Gelungenes Experiment
Kuntz lobt Dreierkette
Wiesbaden (sid). Stefan Kuntz kam nach dem gelungenen EM-Test gegen England an der Frage nach Joachim Löw nicht vorbei. „Jogi schwebt über uns“, sagte der Trainer der deutschen U-21-Nationalmannschaft augenzwinkernd, als er nach dem 1:0 (1:0) einen Blick in Richtung Sommer wagte. Gemeint war die Kaderplanung für die EM in Polen, doch das A-Team war auch so ständig präsent – schon alleine durch die Dopplung der Ergebnisse. „So kann es gehen: Mittwoch hat die A-Mannschaft 1:0 gegen England gewonnen, heute wir. Das war ein sehr gutes Spiel“, sagte Max Meyer (Schalke) über den neunten Heimsieg in Folge, mit dem die U 21 ihre Titelambitionen für die EM im Juni unterstrich.
Eine Kopie des Podolski-Abschieds in Dortmund war die Begegnung indes nur auf der Anzeigetafel, auf dem Rasen ging es in Hessen deutlich intensiver zu. „In der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Um Ruhe zu bekommen, hätten wir das 2:0 machen müssen. Ab der 60. Minute hat man gesehen, dass England eine sehr gute Mannschaft hat, die nie aufgibt“, sagte Kuntz (Foto: dpa). Am Ende reichte das erste Tor von Nadiem Amiri (Hoffenheim) im Trikot der U 21 (23.).
Als gelungen bezeichnete Kuntz vor allem das Experiment mit der Dreierkette, mit dem er nicht nur die Engländer überraschte. „Das Spiel hat dazu gedient, uns mehr taktische Variabilität zu geben“, sagt der DFB-Trainer, auch im Juni sei das 3-5-2-System daher eine Option: „Wir wissen jetzt, dass wir auch anders spielen können. Man kann so etwas nicht das erste Mal bei der EM machen.“Am Ende wird die Taktikfrage vor allem vom Kader abhängen, und damit war Kuntz auch schon wieder bei Löw. Denn wer im Juni zum Confed Cup reist und wer nach Polen, zeichnet sich zwar ab, die Entscheidung fällt aber erst im Mai. Zunächst aber wartet am morgigen Dienstag (18 Uhr/Eurosport) in Stuttgart der letzte Härtetest gegen Portugal. Kuntz muss auf den Berliner Mitchell Weiser verzichten, der mit einem Faserriss im linken Oberschenkel etwa zwei bis vier Wochen ausfällt. Der Lauterer Julian Pollersbeck reiste aus privaten Gründen vorzeitig ab.
Stefan Kuntz