Streit um Flüchtlinge Sägen die Linken ihre Fraktions-Chefin ab?
BERLIN - Die Linken proben den Aufstand - und zwar gegen die eigene Chefin: Nach dem Anschlag in Ansbach hatte Fraktions-Vorsitzende Sahra Wagenknecht (47) das „Wir schaffen das“der Kanzlerin für gescheitert erklärt.
Aufnahme und Integration von Flüchtlingen seien „mit erheblichen Problemen verbunden und schwieriger, als Merkels leichtfertiges ’Wir schaffen das‘ uns im letzten Herbst einreden wollte“, so Wagenknecht. „Der Staat muss jetzt alles dafür tun, dass sich die Menschen in unserem Land wieder sicher fühlen können. Das setzt voraus, dass wir wissen, wer sich im Land befindet.“
Sprach hier wirklich eine Linke? Das fragten sich auch viele Abgeordnete der Partei, wie etwa Jan van Aken (55). Er forderte Wagenknechts Rücktritt. Sie stelle Flüchtlinge unter Generalverdacht. „Es ist immer linke Position der gesamten Partei gewesen, mit Ausnahme von Sahra Wagenknecht offenbar, dass Menschen das Recht haben, vor Krieg, Gewalt und Not zu fliehen.“