Ex-BER-Manager kassierte 150000 Euro Schmiergeld
BERLIN - Es ist eine weitere unschöne Episode im BER-Drama: Der ehemalige Prokurist der Flughafengesellschaft FBB, Francis G. (48), steht seit gestern wegen Korruption vor Gericht. Und er legte direkt zu Beginn der Verhandlung ein Geständnis ab.
Ja, er habe von einem früheren Mitarbeiter der beauftragten Bauausrüsterfirma Imtech auf einem Autobahnparkplatz Bestechungsgeld entgegengenommen. „150000 Euro. Es war falsch“, sagte Francis G. vorm Cottbuser Landgericht.
Mit ihm auf der Anklagebank saßen zwei Mitarbeiter der inzwischen insolventen Firma Imtech. Alle drei Angeklagten bestätigten zwar die Zahlung des Schmiergelds, zu den Umständen gingen die Aussagen aber auseinander: Francis G. erklärte, Imtech habe ihm das Geld angeboten, damit er mit „Wohlwollen“die Bearbeitung der noch ausstehenden Nachtragsforderungen von 60 Millionen Euro begleite. Die Mitangeklagten hingegen beschrieben, dass der Ex-Prokurist in Aussicht gestellt habe, sich für die Überweisung der Nachtragsforderungen einzusetzen. Dafür habe er Geld verlangt.
Erst am Wochenende war der Pannen-Flughafen BER wieder in die Schlagzeilen geraten. Ein Prüfbericht hatte enthüllt, dass die Eröffnung selbst im Jahr 2018 kaum möglich ist.