Probanden sollen „Katzendreck“ erriechen
Es geht voran in Sachen „Katzendreck“Gestank im Erzgebirge: Seit gut 20 Jahren klagen Anwohner über Gerüche, die offenbar von tschechischer Seite herüberziehen - nun soll eine Studie herausfinden, woher der Mief wirklich kommt.
Vermutet wird, dass ein Chemiewerk in Litvinov den süßlich-beißenden Geruch verursacht, der bei Inversionswetterlage über die Grenze dringt. Über die Jahre machten Politiker das Problem zur Chefsache, unter anderem Ex-Bundesumweltminister Nobert Röttgen (51, CDU). Denn es geht nicht nur um Gestank, sondern auch gesundheitliche Folgen wie Schleimhautentzündungen. Die Bürgerinitiative (BI) „Für saubere Luft im Erzgebirge“ drängt auf Hilfe, nun sucht das sächsische Umweltministerium Schnüffelnasen, die an der Studie teilnehmen.
„Wir brauchen zehn bis zwölf Probanden, die für uns schnüffeln“, sagt Hartmut Tanneberger (68) von der BI. Die sollen vor allem aus Olbernhau, Marienberg, Neuhausen, Seiffen und Deutscheinsiedel kommen, werden geschult, müssen Meldebögen ausfüllen, wenn sie Geruchsbelästigung wittern. Auch Luftproben sollen sie nehmen.
„Ich hoffe, dass wir damit endlich beweisen können, dass die schlechte Luft von Tschechien herweht“, sagt Tanneberger. Olbernhaus Bürgermeister Heinz-Peter Haustein (62, FDP): „Ich bin froh, dass überhaupt etwas vorangeht bei diesem Thema.“ cast