WM-Silber für Frenzel, Bronze für Rekord-Kircheisen
Weltmeister Rydzek krönt deutschen Vierfachsieg
LAHTI - Deutscher Vierfachsieg der Nordischen Kombinierer bei der WM in Lahti (Finnland) und zwei Sachsen auf dem Podest: Eric Frenzel (Oberwiesenthal) holte Silber, Oldie Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) schmückte sich mit Bronze.
Alter und neuer Weltmeister im Wettbewerb von der kleinen Schanze ist Johannes Rydzek (Oberstdorf), Fabian Rießle (Breitnau) kam auf den undankbaren vierten Rang.
Besonders wertvoll war die Medaille für den 33-jährigen Kircheisen: Bei seiner achten Weltmeisterschaft holte er sich seine elfte Medaille (achtmal Silber, dreimal Bronze) - damit stellte er den WM-Rekord des Österreichers Felix Gottwald ein. Morgen im Team und am Dienstag im Einzel von der Großschanze hat „Kirche“die Möglichkeit, alleiniger Rekordhalter zu werden. „Ich kann damit noch gar nicht richtig umgehen“, suchte er im Ziel nach Worten. „Ich habe so viel investiert in den letzten Jahren, viele haben mich abgeschrieben. Aber Totgesagte leben eben doch länger“, lachte Kircheisen. „Ich genieße das jetzt erstmal innerlich.“
Die Zeichen auf Sieg waren für die Deutschen schon nach dem Springen gesetzt. Frenzel siegte vor Rydzek, beide sprangen je 99 Meter. Da dieses Duo in der Saison 15 der 19 Rennen unter sich ausmachte, war klar, einer von beiden wird es machen. Kircheisen wurde mit 94 Metern Achter. Im Lauf über 10 Kilometer fiel die Entscheidung schnell. Rydzek lief auf Frenzel auf, ließ ihn lange Zeit die Führungsarbeit machen und wiederholte seinen Triumph von Falun von vor zwei Jahren.
Frenzel kam unerwartet weit abgeschlagen dahinter. 14 Sekunden trennten ihn von Gold. „Johannes war einfach sehr stark. Ich kann ihm nur gratulieren“, sagte der 28-Jährige sportlich fair. „Ich habe mich auf der Runde sehr schwer getan. Sie entspricht wohl nicht ganz meinem Rhythmus.“Thomas Nahrendorf